Das Grillen in den Sommermonaten ist hierzulande Kult: Gärten, Terrassen und Parks verwandeln sich in Freiluftküchen – die BBQ-Saison ist in vollem Gange.
Die Statistik für Deutschland zeigt: Knapp eine Million Menschen grillten im vergangenen Jahr mehrmals wöchentlich. Steak und Co. führen die Liste des beliebtesten Grillgutes noch immer an, danach folgen Würstchen und Gemüse. Dabei gibt es auch zahlreiche Fischgerichte sowie vegetarische und vegane Grillrezepte. Grundsätzlich ist Grillen nicht nur lecker, sondern auch nährstoffschonend, fettsparend und passt ideal in einen gesunden Ernährungsplan. Aber auf was sollte man beim Grillen unbedingt achten?
0-2°C Lagertemperatur
Viele Kühlschränke im Haushaltsbereich sind für die Fleischlagerung zu warm eingestellt. Bei sechs bis acht Grad Celsius sind Wurstwaren schnell nicht mehr genießbar. Das Fach direkt über dem Gemüsefach eignet sich am besten für die Lagerung. Noch besser: schnell verbrauchen oder einfrieren.
120°C reichen für "HAA"
Das sich krebserregende heterozyklische aromatische Amine (HAA). Schon bei 120 Grad Celsius können sie in der bräunlichen Kruste von Fleisch und Fsch entstehen. Essen Sie keine verbrannten Stellen am Grillgut und entfernen Sie diese großzügig.
70.000 Krankheitsfälle jährlich wegen Erregern
Bakterien auf rohem Hähnchen und Co. – das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor gefährlichen Mikroorganismen. Campylobacter-Bakterien lösen unter anderem schweren Durchfall und Fieber mit Bauchkrämpfen aus. Hygiene und Durchgaren sind deshalb das A und O.
Richtig eingesetzt
Maßvoller Fleischkonsum
Wie häufig essen Sie in der Woche Fleisch? Unser Gesundheits- und Nachhaltigkeitstipp: Beschränken Sie den Wurst- und Fleischkonsum auf zwei- bis dreimal pro Woche. Hierbei spielt die Qualität eine wichtige Rolle. Haltung, Fütterung, Herkunft und Reifung – das sind vier relevante Kriterien. Das vierstufige Haltungsnorm-Label zeigt die Standards in der Tierhaltung an. Vier ist die höchste Stufe und steht zusammen mit einem Biosiegel für gute Fleischqualität.
Öle richtig nutzen
Ob Öle zum Grillen geeignet sind, erkennt man am Rauchpunkt. Der ist erreicht, wenn die Temperaturen zu hoch sind und sich die enthaltenen Fettsäuren zersetzen. Das Problem: Selten steht der Rauchpunkt auf der Packung. Für scharfes Anbraten oder Grillen sollte ein Öl mindestens 220 Grad Celsius aushalten. Das schaffen fast nur raffinierte Öle wie Sonnenblumen- oder Rapsöl. Eine gesunde Alternative ist das schonend gepresste Avocadoöl – leider mit einer schlechten Ökobilanz.
Tausendsassa Marinade
Marinaden sind nicht nur gut für den Geschmack, sondern bieten Schutz vor gesundheitsschädlichen Substanzen. Denn in Zutaten wie Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Kräutern und Gewürzen stecken schützende Antioxidantien. Doch Achtung: Bei hohen Temperaturen können Kräuter und Gewürze schnell verbrennen. Würzen Sie deshalb lieber anschließend mit hochwertigem Olivenöl und Kräutern. Wer sein Fleisch oder Gemüse mit vollem Eigengeschmack genießen möchte, greift nur zu Pfeffer und Salz.
Fünf Fehler, die Sie beim Grillen vermeiden sollten
1. Hände weg Gepökeltes Fleisch wie Kasseler, Schinken, Wiener Würstchen oder Leberkäse gehört wegen seines Nitrit-Pökelsalzes nicht auf den Grill. Angaben wie Kaliumnitrit (E 249) oder Natriumnitrit (E 250) auf der Verpackung geben Orientierung.
2. Mit Bier ablöschen? Nein, weil das Bier in die Glut tropft und ungesunde Asche aufwirbelt, die sich dann auf dem Steak absetzt.
3. Alufolie – ja oder nein? Sie steht im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein. Doch Lust auf Folienkartoffeln? Wickeln Sie die gewaschene Kartoffel zuerst in Backpapier und zum Flammenschutz dann in Alufolie.
4. Fett auffangen Stellen Sie eine Abtropfschale in den Grill, wenn die Kohle an den Seiten liegt. Alternative: Packen Sie das Grillgut in eine feuerfeste Schale.
5. Vergiftungsgefahr vermeiden Grillen Sie nur unter freiem Himmel und nur so, dass der Rauch schnell abziehen kann.
Rote Beilagen: Tomaten, Paprika und Wassermelone enthalten den roten Farbstoff Lycopen, dem eine gesundheitsfördernde Wirkung zugesprochen wird.
Pflanzliche Nahrungsmittel: Sie sollten im besten Fall die Hälfte jeder Mahlzeit ausmachen. Optimal sind ein bis zwei Portionen Obst und mindestens drei Portionen Gemüse am Tag.
Auberginen und Zucchini: Sie eignen sich ideal zum Grillen. Cocktailtomaten, Champignons, Paprika, Fenchel und Zwiebeln zaubern leckere Grillspieße.
Obst auf dem Grill: Wassermelonen- und Ananasscheiben oder Aprikosen-Mango-Spieße können auch gegrillt werden – gute Nachrichten also für süße Schleckermäuler.