Das Wunderwerk unseres Körpers
Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Durch sie spüren wir Berührungen, Schmerzen oder die kleinsten Temperaturschwankungen.
Im Volksmund bietet die Haut zahlreiche Vorlagen für Redewendungen: „Es ist zum Aus-der-Haut-Fahren“ oder „Das geht mir unter die Haut“. Und so vielfältig wie die Sprüche sind auch ihre Aufgaben. Sie ist unsere äußere Hülle, funktioniert wie ein Thermostat, ist Abwehrsystem für Krankheitserreger und spiegelt unseren Gemütszustand. Das Aussehen der Haut gibt auf einen Blick eine ganze Reihe von Informationen preis – etwa über das Alter, den Gesundheitszustand und die Herkunft unserer Vorfahren.
Sie ist empfindlich und gleichzeitig robust. Ob starke Sonneneinstrahlung oder eisige Winterstürme – wir muten unserer Haut viel zu und schenken ihr manchmal zu wenig Aufmerksamkeit. Dabei sind ihr Schutz und regelmäßige Kontrollen beim Hautarzt unabdingbar.
Fünf Aufgaben der Haut
1. Schutz: Unsere Haut ist die Schutzschicht gegen äußere mechanische, thermische oder chemische Einflüsse.
2. Säureschutzmantel: Der pH-Wert von 5,7 wirkt aktiv gegen das Eindringen fremder Keime.
3. Sinnesorgan: Tausende Rezeptoren in den Hautschichten erfassen Druck, Temperatur und Schmerz. Die Haut ist unser größtes Sinnesorgan.
4. Wärme-Kälte-Regulation: Gefäße in der Haut regulieren durch Eng- und Weitstellung die Körpertemperatur.
5. Wasserspeicher: Der Wasseranteil bestimmt das Erscheinungsbild und hält die Barrierefunktion intakt.
Mehr Informationen zur Haut und zu Hauterkrankungen finden Sie auch unter gesund.bund.de
Die Überhaut (Epidermis)
Sie bildet die oberste Schutzbarriere gegen eindringende Keime und andere Fremdstoffe dank eines dichten Zellverbundes. Die Epidermis hat keine eigene Durchblutung und besitzt keine Nerven. Sie besteht ihrerseits aus mehreren
ineinandergreifenden Schichten, die sich etwa alle 28 Tage erneuern. Bei älteren Menschen dauert der Prozess etwas länger als bei jüngeren.
Die Lederhaut (Dermis)
Als Bindeglied zwischen Unter- und Oberhaut versorgt sie die obere Hautschicht mit Nährstoffen und Sauerstoff. Blut- und Lymphgefäße, Talg- und Schweißdrüsen, Haarfollikel sowie zahlreiche Berührungsrezeptoren sind dort verankert. Sie verleiht der gesamten Haut Elastizität und Reißfestigkeit. Der Name „Lederhaut“ rührt übrigens daher, dass diese Hautschicht bei tierischen Häuten nach dem Gerben das Leder liefert.
Die Unterhaut (Subcutis)
Sie ist das Halteband für die Ober- und Lederhaut – zusammen Cutis genannt – und eine Art Polster zwischen den oberen beiden Hautschichten und den Muskelfaszien – der Bindegewebshülle, die die Muskeln des Bewegungsapparates abgrenzt. Sie besteht aus lockerem Bindegewebe sowie Fettgewebe und dient als Kälteschutz und Energiespeicher. Die Eigenschaft der Subcutis, in ihrem Gewebe Wasser zu binden, macht diese Hautschicht zu einem wichtigen Faktor für den Wasserhaushalt unseres Körpers.
Was ist der UV-Index?
Er beschreibt den Tagesspitzenwert der UV-Strahlung. Je höher der Index, desto gefährlicher sind die Strahlen für unsere Haut.
1-2
Geringe Gefährdung
Sonnenschutz ist nicht nötig
3-5
Mittlere Gefährdung
Hemd, Sonnenbrille und Sonnencreme sind ratsam
6-7
Hohe Gefahr
Mittags Schatte, Kopfbedeckung tragen, eincremen und Augen schützen
8-10
Sehr hohe Gefahr
Schutzmaßnahmen sind unbedingt erforderlich
11+
Extrem
Am besten die Sonne ganz meiden
Wenn unsere Haut mehr Aufmerksamkeit braucht ...
Der Klimawandel sorgt für mehr Sonnenstunden pro Jahr. Zwar locken uns die höheren Temperaturen nach draußen, die Kehrseite ist aber, dass wir unsere Haut und Augen dadurch gefährlicher ultravioletter (UV) Strahlung aussetzen. Wann Sie sich davor schützen sollten, hängt von Ihrem Hauttyp ab.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät, ab einem UV-Index von drei bereits mit Kleidung, Sonnencreme und Sonnenbrille den Körper zu schützen. Denn je höher der Index und je länger die Sonneneinstrahlung, desto mehr UV-Strahlen treffen auf unsere Haut.
Unsichtbar fürs Auge
UV-Strahlen können wir mit bloßem Auge nicht sehen und auch nicht mit anderen Sinnesorganen wahrnehmen. Gleichzeitig richten sie fast unbemerkt akuten Schaden an, wie mit einem Sonnenbrand oder einer Bindehautentzündung.
Langfristig kann zu viel UV-Strahlung zu Hautkrebs, Augenerkrankungen und vorzeitiger Hautalterung führen.
Positive Seiten
Die Sonne hat auch positive Effekte: Sie verbessert das Wohlempfinden und regt die Bildung von Vitamin D an, das für starke Zähne, Knochen und ein funktionierendes Immunsystem sorgt. Setzen Sie Gesicht, Hände und Arme zwei- bis dreimal pro Woche kurz der Sonne aus – ab UV-Index drei mit Sonnencreme.
Gutes tun wir unserer Haut auch, indem wir sie regelmäßig eincremen. Denn ist sie zu trocken, ist die schützende Barrierefunktion gestört. Schädliche Einflüsse können dann schlechter abgewehrt werden. Auch mit ausreichend Flüssigkeit, Nichtrauchen und gesunder Ernährung beugen wir frühzeitiger Hautalterung vor.
So schützen Sie sich im Sommer
Kleidung schützt: Wie hoch der Schutzfaktor ist, hängt von Material, Farbe, Verarbeitung und dem trockenen oder nassen Zustand ab. Dicht gewebter und dunkler Stoff aus Polyester, Wolle, Seide und Nylon schützt am besten – heizt sich aber auch schneller auf. Bei UV-Kleidung auf den UV-Standard 801 achten
Hautkrebs-Screening ab 15 Jahren
Hautkrebserkrankungen nehmen zu: schwarzer Hautkrebs wurde 2015 fünfmal häufiger diagnostiziert als noch 1970. Das liegt an längeren Aufenthalten in der Sonne, aber auch daran, dass immer mehr Hautkrebs-Screenings durchgeführt werden. Laut Robert Koch-Institut erkrankten 2018 in Deutschland 22.890 Menschen am malignen Melanom, einem bösartigen Hauttumor. Frühzeitig erkann unt behandelt sind die Heilungschancen hoch.
Außer dem Hautschutz ist deswegen der regelmäßige Gang zum Hautarzt (Dermatologen) wichtig. Die vivida bkk übernimmt seit dem 1. April 2022 das Hautkrebs- Screening alle zwei Jahre für alle Kundinnen und Kunden bereits ab 15 Jahren (bisher ab 35 Jahren). Die Fachärztinnen und -ärzte erstellen Ihr persönliches Risikoprofil, geben Tipps zum Hautschutz und wie Sie Veränderungen selbst erkennen können. Beim Hautkrebs-Screening wird die Haut von Kopf bis Fuß betrachtet. Auffällige Stellen werden mit einem Auflichtmikroskop untersucht und bei einem Verdacht wird die weitere Diagnostik veranlasst.
Mehr Informationen zu Vorsorge-Untersuchungen finden Sie hier.
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