Illustration einer besorgten Person, die einen Inhalator hält. Ausrufezeichen betonen die Besorgnis.

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Wenn die Bronchien überreagieren

Allergisch, nicht-allergisch oder eine Mischform: Asthma bronchiale gibt es in verschiedenen Formen.
Illustration von Allergenen: Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Katzenhaare

Innenraumallergene wie der Kot von Hausstaubmilben, Tierhaare oder Schimmelpilze können Auslöser für ein allergisches Asthma bronchiale sein.

Im Brustkorb, geschützt von den Rippen, befindet sich unsere Lunge. Ein Teil der Lunge sind die Bronchien: die Verästelungen unserer Lunge, die wie das Astwerk eines Baumes aussehen. Sie leiten die eingeatmete Luft von der Luftröhre in die Lungenflügel weiter und ermöglichen so den Gasaustausch in den Lungenbläschen. Bei Asthma bronchiale reagieren diese Bronchien überempfindlich auf bestimmte Reize: Sie entzünden und verengen sich. Typisch für die Erkrankung sind anfallartige Beschwerden mit pfeifender oder brummender Atmung sowie ein Engegefühl in der Brust und starke Hustenanfälle mit zähem Auswurf – oft auch in der Nacht. Es gibt zwei Formen: Beim allergischen Asthma bronchiale reagieren die Atemwege auf – eigentlich für den Körper ungefährliche – Allergene, beispielsweise Baum- und Gräserpollen, oder auf Innenraumallergene wie Kot von Hausstaubmilben, Tierhaare und Schimmelpilze. 

Die andere Form ist das intrinsische, nicht-allergische Asthma: Hierbei reagieren die Bronchien auf bestimmte Triggerfaktoren wie Infekte, Zigarettenrauch, kalte oder feuchte Luft, Abgase sowie körperliche und seelische Belastungen. „Beide Formen von Asthma können auch als Mischform auftreten. Asthma ist zwar nicht heil-, aber gut therapierbar“, sagt Dr. Tanja Katrin Hantke, Gesundheitsexpertin der vivida bkk. „Mit einer Behandlung ist meist ein weitgehend beschwerdefreies Leben möglich.“ Zur Therapie stehen moderne, gut wirksame Medikamente und zahlreiche Unterstützungsmaßnahmen zur Verfügung. Zudem sollten Betroffene den Kontakt  zu nachgewiesenen Allergenen und  anderen Triggerfaktoren meiden.

Von Bedarfs- und Dauermedikamenten
Zu den am häufigsten verordneten  Gruppen von Medikamenten zählen Bedarfsmedikamente (Reliever) und Dauermedikamente (Controller). Indem sie die Atemwege schnellstmöglich erweitern, lindern Bedarfsmedikamente lindern akute Beschwerden, während Dauermedikamente die Entzündung und damit die Symptome langfristig reduzieren. „Bei allergischem Asthma bronchiale besteht bei zahlreichen Allergenen zudem die Möglichkeit einer spezifischen Immuntherapie – auch Hyposensibilisierung genannt“, sagt Hantke. „Mein Rat: Werden Sie aktiv. Durch Schulungen können Sie den Umgang mit der Erkrankung und auslösenden Faktoren erlernen. Regelmäßige Bewegung unterstützt zudem die Fitness Ihrer Lunge.“

Etagenwechsel zum Asthma
Asthma kann sich in jedem Alter entwickeln. Neurodermitis oder andere allergische Erkrankungen in der Familie können Risikofaktoren sein. Ebenso ein niedriges Geburtsgewicht, rauchende Eltern oder Luftschadstoffe. Aber auch die allergische Rhinitis – umgangssprachlich allergischer Schnupfen genannt – sollten Betroffene ernst nehmen: „Sie kann eine Vorstufe für Asthma bronchiale sein“, sagt Hantke.

Hierzu gehören im Wesentlichen Heu-schnupfen sowie Allergien gegen den Kot von Hausstaubmilben, Tiere und Schimmelpilze. „Bleibt eine allergische Rhinitis unbehandelt, kann es zum sogenannten Etagenwechsel kommen. Hierbei breitet sich die Erkrankung von den Nasenschleimhäuten in die Bronchien aus“, so die Ärztin. Mit einer frühzeitigen allergologischen Therapie kann das jedoch verhindert werden.

Was tun bei Atemnot?
Durch eine systematische Therapie gelingt es den meisten Menschen mit Asthma bronchiale, ihre Krankheit unter Kontrolle  zu halten. Dennoch kann es zu Asthmaanfällen kommen.
Im Falle akuter Atemnot sollte man Ruhe bewahren, sich von unmittelbaren Auslösern wie Zigarettenrauch entfernen, eine atemerleichternde Position einnehmen und die verordneten Notfallmedikamente anwenden. Bleiben diese Maßnahmen wirkungslos, sollte ein Arzt aufgesucht oder in akuten Fällen der Notarzt (112) gerufen werden.

Wussten Sie schon?
Ein Blasinstrument zu spielen, trainiert die Atemmuskulatur und kann dadurch die Asthmabeschwerden lindern.

Diese Positionen können das Atmen erleichtern.

Illustration von Positionen, die das Atmen erleichtern: Kutschersitz, Stuhlstütze, Paschasitz, Torwartstellung, Wandstellung

Unbeschwerter leben

  • Die Behandlung von chronischen Erkrankungen wie  Asthma bronchiale erfordert in der Regel eine intensive Betreuung durch Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen und Vertreterinnen und Vertreter weiterer Heilberufe sowie die Mitwirkung der Patientinnen und Patienten. Mit unseren Disease-Management-Programmen MedPLUS DMP unterstützen wir Menschen mit chronischen Erkrankungen durch regelmäßige Untersuchungen und Schulungen. Hier erfahren Sie mehr dazu: www.vividabkk.de/dmp
  • Bei einer Atemtherapie erlernen Sie Atemtechniken, die Ihnen helfen, mit Atemproblemen leichter umzugehen. Wenn die Therapie von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt verordnet wurde, übernehmen wir die Kosten (bis auf eine kleine Zuzahlung). Mehr Informationen unter: www.vividabkk.de/atemtherapie
  • Mehr zum Thema Allergien, zu deren Diagnostik und Behandlung sowie hilfreiche Tipps zum Umgang mit verschiedenen Allergenen finden Sie in unserer Infobroschüre.
  • Weitere Infobroschüren zu körperlicher Aktivität und Notfallhilfe bei Asthma finden Sie im Bereich „Gesundheit und Ernährung“ unter: www.vividabkk.de/downloadcenter
  • Weitere Informationen zur Hyposensibilisierung unter: www.vividabkk.de/hyposensibilisierung
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