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Das gesunde Wir

Soziale Gesundheit

Um rundum gesund zu sein, kommt es nicht nur auf die körperliche und mentale Verfassung an: Auch das soziale Umfeld muss stimmen. Regelmäßiger Austausch mit anderen Menschen trägt maßgeblich zu unserem Wohlbefinden bei.

Vor Kurzem hat sich der vierjährige Sohn des Autors dieses Textes ein Freundebuch gewünscht. Das zieht seither seine Runden durch Kita und Familie. Es strotzt darin vor „Lieblingsessen: Pizza“ und „Lieblingstier: Dinos“. Wenn jemand mal „Nudeln“ und „Koala“ schreibt, ist das aber auch nicht schlimm. Im Gegenteil: Der Sohn freut sich, dass er etwas Neues über die Freundin oder den Freund erfahren hat: Nudeln sind eh auch lecker und ein Koala natürlich ebenfalls ein sehr cooles Tier.
Das Thema Freundschaft bekommt in seinem Alter eine neue Dynamik: Es soll nicht nur eine Floskel sein, sondern man will tatsächlich mehr über das andere Kind erfahren, um besser auf sie oder ihn eingehen zu können – zum Beispiel, indem man dem Gegenüber dann ein selbstgemaltes Koalabild schenkt. 

„Schreibst du in mein Freundschaftsbuch?“ Schon in jungen Jahren suchen wir soziale Nähe zu unseren Mitmenschen.
Die heilsame Kraft einer Umarmung: Studien belegen, dass menschliche Nähe auch unsere körperliche und mentale Gesundheit stärkt.

Betriebliche Gesundheitsförderung

Soziale Gesundheit im Betrieb

Der Arbeitsplatz spielt für alle Bereiche der Gesundheit eine wesentliche Rolle. Deswegen unterstützen wir Unternehmen mit verschiedenen Angeboten – auch zur Förderung der sozialen Gesundheit der Mitarbeitenden. So fördern gemeinschaftlich durchgeführte sportliche oder mental ausgerichtete Kurse wie Rückenschule oder Entspannung auch das Arbeitsklima und den Teamgeist. Mehr Informationen zu unseren Angeboten für Unternehmen finden Sie unter: www.vividabkk.de/bgf

„Sich ein gutes und stabiles Netz zu anderen Menschen aufbauen und soziales Verhalten lernen zu wollen, steckt von klein auf in uns drin. Der Mensch ist also von Natur aus ein soziales Wesen“, erklärt Susanne Riegger, Diplom-Sozialpädagogin und Referentin für Gesundheitsförderung bei der vivida bkk. „Immerhin soll uns das soziale Miteinander ein Leben lang begleiten – auch, weil es gesundheitlich enorm wichtig für uns ist.“

Aktive Teilnahme am Leben

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit als mehr als das Fehlen von Krankheiten und Gebrechen, nämlich vielmehr als den Zustand des vollständigen körperlichen, mentalen und – aha! – sozialen Wohlbefindens. Während man sich leicht ein konkretes Bild von der körperlichen und mentalen Dimension von Gesundheit machen kann, fällt das beim Thema Soziales schon etwas schwerer.

Die gängige Definition besagt, dass sich soziale Gesundheit auf die Qualität der Beziehungen und Netzwerke einer Person bezieht sowie auf die Fähigkeit, an einer Gemeinschaft oder Gesellschaft harmonisch und aktiv teilzuhaben. Menschen mit einer guten sozialen Gesundheit haben stabile Freundschaften und ein unterstützendes Umfeld. Betrachtet werden muss allerdings auch der sozioökonomische Status, also: ob man auch die finanzielle Möglichkeit und nötige Freizeit und Freiheit hat, um sich im Sozialleben verwirklichen zu können.

„Vor diesem Hintergrund wird besonders deutlich, dass man die drei von der WHO benannten Bereiche – Körperliches, Mentales und Soziales – nie alleine betrachten kann, weil sie eng miteinander verwoben sind“, erklärt Riegger. „Fühle ich mich beispielsweise einsam, bin ich traurig und niedergeschlagen – woraufhin sich mit der Zeit unter Umständen Ängste und Depressionen entwickeln können und letztlich auch körperliche Beschwerden.“

Eine Studie des Robert Koch-Instituts aus dem März vergangenen Jahres kommt etwa zu dem Schluss, dass Menschen mit niedrigem sozioökonomischem Status, aber auch schlechter sozialer Integration, häufiger an chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Koronarer Herzkrankheit oder Muskel-Skelett-Erkrankungen leiden. „Auch der Glaube an Selbstheilungskräfte und eigene Linderungsstrategien ist in dieser Gruppe meist geringer ausgeprägt. All diese Faktoren haben letztlich auch Einfluss auf die individuelle Lebenserwartung“, sagt Riegger. Umgekehrt zeigt sich hingegen: Wer sozial gesund, also beispielsweise sozial integriert ist, hat mehr Lebensqualität, kommt besser mit Stress klar und kann auf ein stärkeres Immunsystem vertrauen.

Es gibt keine Schablone

Sich „sozial fit“ zu halten, ist also genauso wichtig wie regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und die Suche nach dem mentalen Gleichgewicht. „Soziale Gesundheit lässt sich im Grunde in allen Bereichen unseres Lebens finden – in der Familie und bei Freunden, in der Schule und am Arbeitsplatz, im Vereinsleben und beim Miteinander in sozialen Einrichtungen wie der Kindertagesstätte oder dem Seniorenheim“, sagt Riegger. „Was einem guttut, ist dabei sehr individuell: Es gibt also keinen Einheitswert, wie viele Freunde man im Leben braucht oder wie viel Zeit man mit anderen Menschen verbringen sollte. Manchen reichen zwei oder drei sehr enge Freunde, anderen wiederum tut ein großer Bekanntenkreis gut. Nichts davon ist ‚falsch‘.

Wichtig ist nur, dass man sich wohlfühlt und die sozialen Kontakte das Leben bereichern.“ Dabei dürfe man gerne öfter in sich hineinhören, denn wir Menschen hätten ein gutes Gespür dafür, zu merken, wann unser Wohlbefinden wegen Einsamkeit angeknackst ist. „Auch in solchen Fällen finden sich meist recht schnell Anknüpfungspunkte, um das Sozialleben zu fördern – manchmal muss man sie nur aktiv suchen“, erklärt Riegger.

Susanne Riegger, Diplom-Sozialpädagogin und Referentin für Gesundheitsförderung bei der vivida bkk

Für eine Mitgliedschaft im Sportverein gibt’s von uns sogar einen Bonus. Mehr Infos unter: www.vividabkk.de/bonus

Bei der Suche nach aktiver Teilhabe am Sozialleben ist man hierzulande glücklicherweise gut aufgestellt. Beispiel: Vereinsleben. In Deutschland gibt es mehr als 600.000 eingetragene Vereine. Da sollte es leicht fallen, Gleichgesinnte für die eigene Leidenschaft zu finden – sei es nun beim Maschenfallenlassen im lokalen Strick- und Häkelklub oder als Donald-Duck-Enthusiast in der „Deutschen Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus (D.O.N.A.L.D.) e. V.“.

Mit der aktiven Mitgliedschaft in einem der knapp 87.000 Sportklubs hierzulande fördert man seine Gesundheit übrigens gleich in allen drei Facetten: körperlich, mental und sozial. Aber auch abseits eingetragener Vereine lassen sich niederschwellig Kontakte zu Menschen mit gleichen Interessen finden, etwa in Laufgruppen, Stadtteilinitiativen oder Kulturgemeinschaften. Auch die Teilnahme an einem VHS-Kurs kann das Sozialleben bereichern. „Nicht zuletzt spielt auch das Thema Ehrenamt hierzulande eine große Rolle. Es bietet vielen Menschen die Möglichkeit, sich mit anderen zu vernetzen und letztlich Bekanntschaften und Freundschaften zu schließen – und dabei auch noch etwas Gutes zu tun“, sagt Riegger. Ehrenamts-Portale im Internet helfen bei der Suche nach dem passenden Programm.

Das Extra für den Verein

Die vivida bkk setzt sich nicht nur dafür ein, dass sich mehr Menschen sportlich im Verein engagieren, sondern fördert die Vereine auch direkt.

Gesundheitsbaukasten
Mit unseren modularen Gesundheitskursen unterstützen wir Vereine dabei, ihren Mitgliedern zu mehr Gesundheit zu verhelfen, passive Mitglieder zu aktivieren und neue Mitglieder zu gewinnen. Die Module eignen sich für alle Vereinsarten und -größen und decken eine Vielzahl an gesundheitlichen Themen ab: von Ernährung über Bewegung bis zur mentalen Gesundheit. Alle Angebote werden durch geschultes Fachpersonal mit entsprechender Ausbildung durchgeführt. Die vivida bkk übernimmt die gesamten Kosten und unterstützt das Vereinsteam bei der Veranstaltungsorganisation. Informationen unter: www.vividabkk.de/gesundheitsbaukasten

Trikotaktion
Mit der vivida bkk als Kooperationspartner haben Vereine die Möglichkeit, sich einen brandneuen Trikotsatz in den individuellen Vereinsfarben zu sichern. Egal ob Basketball-, Fußball-, Volleyball- oder Handballverein, egal ob Damenoder Herrenschnitt – die vivida bkk kümmert sich um das passende neue Sportoutfit. Mehr Informationen unter: www.vividabkk.de/trikotsatz

Das soziale Miteinander soll uns ein Leben lang begleiten.

Vereint in der Leidenschaft: Sportklubs und Vereine stärken das Miteinander.

Onlinestatus: Es ist kompliziert

Apropos Internet: Ja, auch der digitale Kontakt – etwa per E-Mail, Social Media oder Videocall – kann das Sozialleben bereichern. Es komme laut Riegger allerdings immer auf den Kontext an: „Für viele Menschen, denen es etwa aus gesundheitlichen Gründen schwerfällt, Freunde und Bekannte regelmäßig persönlich zu treffen, ist das oft eine gute Alternative. Eine gesunde Mischung aus virtuellem und echtem Kontakt wäre hier natürlich optimal, denn so gut die Internetbeziehung auch ist: Eine wohltuende Umarmung oder einen gut gemeinten Händedruck kann sie nicht ersetzen.“ Was hingegen nichts über die eigene soziale Gesundheit aussage, sei die Anzahl der „Freunde“ in den (oft gar nicht mal so) sozialen Medien.

„Auch virtuelle Freunde können echte Freunde sein, aber unterm Strich sind sehr viele dieser Kontakte so oberflächlich, dass sie keinen Einfluss auf das eigene Wohlbefinden haben.“ Riegger erwähnt ein weiteres Problem im Internet, nämlich dass in der digitalen Kommunikation gerade in den vergangenen Jahren eines häufig verloren gegangen sei: der Respekt voreinander. „Dabei kommt es beim sozialen Miteinander gerade darauf an: Empathie schenken und im Gegenzug Respekt erfahren.“

Wer sich einsam fühlt und keine Möglichkeit sieht, aktiv etwas zu verändern, sollte sich Hilfe holen. „Dabei können anonyme Hotlines oder Online-Beratungen helfen, denn hier ist die Hemmschwelle niedriger. So fällt der erste Schritt zur Überwindung von sozialer Not leichter als früher“, sagt Riegger. Es gibt hierzulande ein engmaschiges Netz an Hilfsangeboten, sei es bei Lebensberatungsstellen, Selbsthilfegruppen oder mit telefonischen Seelsorgekontakten. Auch die vivida bkk bietet ihren Kundinnen und Kunden ein breites Angebot an Werkzeugen und Hilfsprogrammen, um das Thema anzupacken – beispielsweise das Stresstelefon oder das Programm couch:now (siehe blaue Infobox „couch:now“).

Einsam – aber nicht allein. Die vivida bkk bietet Hilfe in Lebensphasen, in denen wir uns einsam fühlen.

couch:now

Wer unter Einsamkeit, Stress oder Belastung leidet, benötigt schnelle und niederschwellige Hilfe. Die intelligente Video-Plattform couch:now bietet genau das: Es handelt sich um ein interaktives Portal, bei dem die Nutzerinnen und Nutzer Zugriff auf mehr als 250 therapeutische Selbsthilfe-Videos führender Psychotherapeutinnen und -therapeuten haben – immer passend zur persönlichen Situation. Als erste Krankenkasse in Deutschland stellt die vivida bkk ihren Kundinnen und Kunden bei Bedarf einen Gutschein für couch:now zur Verfügung. Mehr Informationen unter: www.vividabkk.de/couch:now

Wege aus der Einsamkeit

Einsamkeit kann das Leben schwer belasten – doch es gibt viele Möglichkeiten, wieder Anschluss zu finden und die soziale Gesundheit zu stärken.

  • Gespräche suchen Ein offenes Gespräch mit Freunden oder Familienmitgliedern kann helfen, erste Schritte aus der Isolation zu machen.
  • Gemeinschaft finden Ob im Sportverein, im Ehrenamt oder in einem Hobbyklub – gemeinsame Interessen verbinden. Das Vereinsleben bietet vielfältige Gelegenheiten, neue Kontakte zu knüpfen.
  • Unterstützung suchen Beratungseinrichtungen, Selbsthilfegruppen und Seelsorgedienste wie die Telefonseelsorge (0800 1110111) oder die Nummer gegen Kummer (116111) bieten in Krisenzeiten ein offenes Ohr und konkrete Hilfen. Die vivida bkk bietet ihren Kundinnen und Kunden ebenfalls schnelle und unkomplizierte Hilfe, etwa mit dem anonymen Stresstelefon (07720 9727-0) und dem Online-Programm couch:now.
  • Schritt für Schritt Der Weg aus der Einsamkeit ist ein Prozess. Dabei ist auch Geduld gefragt – die letztlich aber belohnt wird.

Stresstelefon: Telefonische Unterstützung in schwierigen Zeiten – anonym und unkompliziert: 07720 9727-0

Früh übt sich

Ein Weg, um das Thema soziale Gesundheit gesamtgesellschaftlich anzugehen, ist es, schon unseren Kindern zu vermitteln, welchen Wert soziale Kontakte für das eigene Leben haben und wie man sie sorgsam pflegt. Die Grundlage für einen sozial gesunden Lebensstil wird nämlich in jungen Jahren gelegt. Leider fehlt es gerade in der Schulzeit an der regelmäßigen Vermittlung solcher Themen. Da verwundert es nicht, dass sich laut der aktuellen Studie „Zukunft Gesundheit“ der vivida bkk und ihrer Stiftung „Die Gesundarbeiter – Zukunftsverantwortung Gesundheit“ 81 Prozent der Befragten ein Schulfach Gesundheit wünschen.

Ein Freundebuch zu Kita-Zeiten wird hier also keine Wunder wirken. Allerdings macht es dennoch deutlich, dass oft schon kleine Gemeinsamkeiten reichen, um miteinander befreundet zu sein. Und dass wir umgekehrt auch mit Menschen spielen, lachen und glücklich sein können, die anders als man selbst eben nicht Polizistin oder Dinoforscher werden wollen, sondern Bäcker oder – wenn es nach dem neuesten Freundebucheintrag geht – Hubschrauberin.

Karten auf den Tisch: Auch im Alter tragen soziale Rituale wie regelmäßige Freundschaftsbesuche, fröhliche Kaffeekränze oder gesellige Spieleabende maßgeblich zu unserer Lebensqualität bei.

3 Fragen an Marko Juric

Präsident Boxing Villingen-Schwenningen e. V.

Welche Rolle spielt das Vereinsleben für die soziale Gesundheit der Mitglieder?
Es schafft ein unterstützendes Umfeld und stärkt das Zugehörigkeitsgefühl. In unserem Boxverein, dessen Mitglieder größtenteils einen Migrationshintergrund haben, hilft der Sport bei der Integration. Der Verein wird zu einem Zuhause für Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen, die gemeinsam trainieren.

Wie arbeiten Sie mit den Jugendlichen?
Unser Motto lautet „Weg von der Straße, rein in die Turnhalle“, das gilt aber beispielsweise auch im Sinne von „Weg vom Handy“. Wir trainieren bis zu sieben Mal die Woche. Man lernt beim Boxen Teamgeist, aber auch den eigenen Körper neu kennen – und merkt schnell, wie man eigene Grenzen verschieben und Herausforderungen meistern kann. Erfolg und ein gutes soziales Miteinander gehören für uns zusammen, denn das eine kann es nicht ohne das andere geben.

Welche Rolle spielt die vivida bkk als Gesundheitspartner? Wir nutzen Module des Gesundheitsbaukastens und Fachleute der vivida bkk helfen uns bei Instagram-Aufklärungsposts zu Themen wie Schlaf oder gesunder Ernährung. Auch bei Veranstaltungen wie dem Riderman und dem Kids-Day arbeiten wir zusammen. Für uns eine sehr wertvolle Partnerschaft.

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