Eine Person in Trainingskleidung steht im Freien und formt mit den Händen vor dem Bauch ein Herz. Der Hintergrund ist unscharf, am Handgelenk trägt sie einen Fitnesstracker.

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Der Darm im Gleichgewicht

Darmgesundheit dank der richtigen Balance

Der Darm ist so viel mehr als nur ein Verdauungsorgan. Schon Aristoteles wusste, dass die Wurzel unserer Gesundheit im Darm liegt. Und heute wissen wir noch viel mehr: Im Darm wohnen rund 100 Billionen Mikroorganismen, die unser Mikrobiom bilden. Ist unsere Darmflora im Gleichgewicht, sind wir es meist auch – sowohl körperlich als auch mental. Mit 4 einfachen Tipps halten Sie Ihren Darm nachhaltig in Balance.

Warum ist eine gesunde Darmflora so wichtig?

Ein bis zwei Kilogramm bringen laut Schätzungen die Mikroorganismen, die unsere Darmflora bilden, auf die Waage. Die Zusammensetzung ist dabei von Mensch zu Mensch ganz individuell. Was dem einen Mikrobiom guttut und es in Balance bringt, stört bei einem anderen vielleicht das Gleichgewicht.

Umso wichtiger ist es, dass Sie in Sachen Darmgesundheit nicht blind allen Ratschlägen und Tipps folgen, sondern dabei auch immer auf Ihr „Darm-Gefühl“ hören – das gilt auch für die Tipps in den folgenden Abschnitten. Sollten Sie merken, dass Ihnen etwas nicht guttut oder ein Tipp vielleicht besonders wertvoll ist, ist schon viel gewonnen in Sachen Darmgesundheit.


Ein ausgewogenes Mikrobiom „verstoffwechselt“ Nährstoffe, die wir zu uns nehmen, versorgt uns außerdem mit B- und K-Vitaminen und hilft dem Darm bei der Verdauung. Eine gesunde Darmflora wirkt sich nachweislich auf unsere körperliche und psychische Gesundheit aus. Circa 70 Prozent der körpereigenen Abwehrkräfte befinden sich im Darm.
Ist die Darmflora intakt, können sich Krankheitserreger kaum ausbreiten. Und auch zwischen der Psyche und der Darmgesundheit besteht ein wichtiger Zusammenhang: Über die sogenannte Darm-Hirn-Achse stehen der Darm und das Gehirn in ständigem Austausch. Stress kann demnach die Anzahl der nützlichen Bakterien im Darm verringern und das Mikrobiom so in ein Ungleichgewicht bringen. Psychisches Unwohlsein schlägt sprichwörtlich auf den Magen und löst Symptome wie Durchfall oder Verstopfung aus. Umgekehrt wird häufig angenommen, dass Menschen mit einer gesunden Darmflora weniger oft an depressiven Verstimmungen leiden.

Und was genau ist eine „gesunde Darmflora“?

Innerhalb einer gesunden Darmflora halten „gute“ Darmbakterien die „schlechten“ Mikroorganismen in Schach und überwiegen. Ein gesunder Darm beherbergt außerdem viele unterschiedliche Arten von Mikroorganismen. Je größer diese Vielfalt, desto widerstandsfähiger und gesünder ist der Darm in der Regel.
Das individuelle Mikrobiom entsteht bereits in den ersten Lebensjahren, die Zusammensetzung der Darmflora kann sich aber durch einseitige Ernährung, unseren Lebensstil und auch durch die Einnahme von Medikamenten verändern. Gerät dieses Ökosystem aus dem Gleichgewicht – man spricht dann von einer Dysbiose – kann das Immunsystem geschwächt werden und auch Verdauungsbeschwerden können auftreten.

Die gute Nachricht: Auch wenn Ihre Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten ist, können Sie mit verhältnismäßig einfachen Maßnahmen viel dafür tun, alles wieder ins Lot zu bringen.

4 Tipps für eine ausgewogene Darmflora

Gerade wenn es um die Darmgesundheit geht, kann eine gesunde Grundhaltung bereits viel bewirken: Machen Sie sich klar, dass Darmgesundheit genauso wie Verdauungsbeschwerden kein Tabuthema sein sollten. Sprechen Sie immer offen mit Ihrem Hausarzt über eventuelle Probleme und schlucken Sie diese nicht einfach herunter. Darmprobleme sind nichts, wofür man sich schämen muss.

Eine ballaststoffreiche Ernährung ist Ihr Schlüssel zu einer gesunden Darmbalance. Darmbakterien brauchen Ballaststoffe, um gut zu funktionieren. Essen Sie regelmäßig Vollkornprodukte, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte sowie Nüsse und Samen. Präbiotische Lebensmittel wie Chicorée, Zwiebeln oder Leinsamen fördern gezielt das Wachstum hilfreicher Darmbakterien.
Auch fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut stärken Ihr Mikrobiom auf natürliche Weise. Denken Sie daran: Ihr Darm ist einzigartig, deshalb wirken diese Tipps bei jedem etwas anders.

Probieren Sie behutsam aus, was Ihnen guttut. Reduzieren Sie dabei den Konsum von rotem Fleisch, Alkohol und stark zuckerhaltigen Lebensmitteln. Setzen Sie lieber auf bunte, abwechslungsreiche Gerichte – je vielfältiger Ihre Ernährung, desto stärker und resilienter wird Ihr Mikrobiom. Vergessen Sie außerdem nicht, täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken, denn die Nahrung lässt sich mit ausreichend Flüssigkeit besser durch die Windungen des Darms schleusen.

Gehen Sie es schrittweise an, steigern Sie langsam die Ballaststoffe und nehmen Sie sich Zeit beim Essen. So entdecken Sie Ihren ganz individuellen Weg zu einer gesunden Darmbalance und langfristigem Wohlbefinden.

Neben der Ernährung spielt auch Ihr sonstiger Lebensstil eine wichtige Rolle für die Darmflora. Bewegung tut dem Darm auf vielfältige Weise gut: Bereits leichte sportliche Aktivitäten wie Spaziergänge oder Gymnastik können die Darmbewegung anregen und so die Verdauung fördern. Regelmäßiger Sport hilft nicht nur dem Darm, sondern bringt den gesamten Stoffwechsel in Schwung. Sportarten, über die sich der Darm besonders freut, sind Schwimmen und Yoga.

Stress trifft nicht nur unsere Psyche – auch unser Darm reagiert sensibel auf seelische Belastungen. Chronischer Stress schwächt nachweislich das darmbezogene Immunsystem und bringt das empfindliche Gleichgewicht des Mikrobioms durcheinander.

Gönnen Sie sich deshalb bewusst regelmäßige Entspannungsmomente. Kleine Rituale wie Meditationen, Atemübungen oder einfach bewusste, entspannte Mahlzeiten mit Ihren Liebsten helfen Ihrem Darm und Ihrer Psyche gleichermaßen.

Kleiner Schritt mit großer Wirkung: Darmkrebsvorsorge

Das Mikrobiom spielt auch in der Erforschung der Ursachen für Darmkrebs eine immer wichtigere Rolle, denn einige Elemente der Mikrobiota können schützend und andere krankheitsförderlich wirken. Genauso wichtig wie eine darmfreundliche Ernährung und ein gesunder Lebensstil sind Vorsorgeuntersuchungen.

Darmkrebs entwickelt sich häufig unbemerkt, da typische Symptome oft erst spät auftreten. Umso wichtiger ist es, frühzeitig aktiv zu werden. Im Alter ab 50 Jahren können Sie zweimal im Abstand von 10 Jahren eine Darmspiegelung in Anspruch nehmen. Alternativ zur Darmspiegelung können Sie alle zwei Jahre einen Stuhltest bei Ihrem Hausarzt durchführen lassen. Wer sich zehn Jahre nach der ersten Darmspiegelung gegen eine zweite entscheidet, kann stattdessen Stuhltests machen. Bei auffälligen Stuhltests besteht außerdem immer ein Anspruch auf eine Darmspiegelung zur weiteren Abklärung. (Diese Untersuchung wird von spezialisierten Fachärzten (Gastroenterologen) angeboten. Bei der Darmspiegelung wird der Darm auf Schleimhautveränderungen abgesucht. Werden Darmpolypen entdeckt, können diese mit einer Schlinge endoskopisch entfernt werden.)

Die vivida bkk unterstützt Sie aktiv bei der Darmkrebsfrüherkennung und informiert Sie zwischen Ihrem 50. und 65. Lebensjahr alle fünf Jahre über Ihre Vorsorgemöglichkeiten. Schon gewusst? Falls Sie diesen Erinnerungsservice nicht wünschen, können Sie hier widersprechen.

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