Definition
Spastik, auch bekannt als Spasmus oder Spastizität, leitet sich vom griechischen Wort „Spasós“ ab und bedeutet Krampf. Hierbei ist aber nicht ein normaler Muskelkrampf, wie man ihn vom Sport kennt, gemeint, sondern eine krankhafte Erhöhung der Muskelspannung, die nicht willentlich kontrolliert werden kann. Die überaktive Muskulatur führt zu einer dauerhaften Verhärtung und Versteifung, der sogenannten spastischen Lähmung.
Eine Spastik ist die häufigste Folge eines Schlaganfalls – und kann den Alltag Betroffener stark beeinträchtigen. Die "Spastik-App" kann helfen.
Ein Schlaganfall kommt oft überraschend und reißt die Betroffenen von einem Moment auf den anderen aus ihrem gewohnten Alltag. Bleibende Schäden sind dabei nicht selten. Eine mögliche Folge ist die sogenannte Spastik – eine Schädigung des zentralen Nervensystems, die meist schon in den ersten 30 Tagen auftritt. Durch eine gestörte Feinabstimmung zwischen Muskelanspannung und Muskelentspannung wird der Muskel von den Nerven dauerhaft in einen Erregungszustand versetzt und versteift. Weil man so seine Gliedmaßen nicht mehr oder nur eingeschränkt bewegen kann, können Aspekte des alltäglichen Lebens wie Einkaufen oder Zähneputzen mühsam oder gar unmöglich werden.
Schmerzen und ein gestörter Schlaf sind oft die Folge. Eine Spastik ist nicht heilbar, doch der Leidensdruck lässt sich durch medizinische und physiotherapeutische Behandlungen reduzieren.
Rechtzeitig erkennen
„Um Betroffenen möglichst einfach und schnell zu helfen, haben wir mit Ärzten und Physiotherapeuten die kostenfreie ‚SpastikApp‘ entwickelt“, sagt Prof. Dr. Siegfried Jedamzik, Geschäftsführer der Bayrischen TelemedAllianz GmbH.
„Ziel ist es, dass Betroffene ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen und Warnhinweise einer sich entwickelnden Spastik zeitnah feststellen.“ Durch regelmäßige Selbstbeobachtung führen die Nutzenden wöchentlich Protokoll. Über zehn einfache Fragen werden relevante Symptome der oberen und unteren Extremitäten erfasst.
Die Spastik-App ermittelt direkt im Anschluss, ob es zu einer möglichen Veränderung des Gesundheitszustandes gekommen ist und sich eine Spastik entwickeln könnte. „Je nach Testergebnis wird den Nutzenden anhand eines Ampelsystems empfohlen, Hausarzt, Neurologin oder Physiotherapeuten zu kontaktieren“, erklärt Jedamzik.
Mehr Informationen rund um die kostenfreie Spastik-App finden Sie unter: www.spastik-app.de