Rund 91 Gramm Zucker essen wir im Durchschnitt jeden Tag. Das entspricht etwa 30 Zuckerwürfeln. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist das viel zu viel. Sie empfiehlt maximal 50 Gramm pro Tag.
Mit jeder Mahlzeit, egal ob süß oder deftig, nehmen wir mit hoher Wahrscheinlichkeit Zucker zu uns. Schließlich ist er ein bewährtes Mittel, um die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern, um den Geschmack zu verstärken oder um Gärungs- und Reifungsprozesse zu unterstützen, zum Beispiel im Hefeteig.
Zucker liefert die Energie, die wir brauchen, um essenzielle Körperfunktionen wie die Atmung, den Herzschlag und das bewusste Denken zu ermöglichen und aufrechtzuerhalten. Zu viel Zucker ist jedoch schädlich und kann schwerwiegende Erkrankungen begünstigen. Deshalb ist es umso wichtiger, bewusst auf die tägliche Verzehrmenge zu achten.
- Einfachzucker (Monosaccharide) Liefern dem Körper besonders schnell Energie. Der Blutzuckerspiegel steigt schnell und fällt ebenso schnell wieder ab. Heißhunger ist die Folge.
- Fruchtzucker (Fruktose) In hoher Menge in Früchten wie Datteln, Trauben, Kirschen und Äpfeln, aber auch in Fruchtjoghurt, -säften und Limonaden.
- Zweifachzucker (Disaccharide) Sind aus jeweils zwei Molekülen zusammengesetzt, die der Körper aufspaltet. Liefern dem Körper ebenfalls schnell Energie, wodurch der Blutzuckerspiegel schnell steigt und sinkt. Auch hier ist Heißhunger die Folge.
- Haushaltszucker, z. B. in Süßigkeiten, Limonade, Ketchup
- Malzzucker (Maltose), z. B. in Bier und anderen Getränken und Backwaren
Übergewicht und Adipositas, „Fettleber“
Führen wir unserem Körper mehr Energie zu, als er benötigt, legt er mit der Zeit Fettdepots als Energiespeicher an. Auf Dauer führt das zu Übergewicht und zu sehr starkem Übergewicht (Adipositas). Das passiert auch in der Leber, die sich dadurch vergrößern kann. Man spricht dann von einer nichtalkoholischen Fettleber. Diese birgt ein erhöhtes Risiko für Leberentzündungen und Leberkrebs.
Tipps: So reduzieren Sie Ihren Zuckerkonsum
- Prüfen Sie die Zutatenliste und die Nährwertangaben auf Lebensmitteln: Gibt es eine zuckerärmere Variante?
- Greifen Sie lieber zu Wasser und ungesüßten Tees und Saftschorlen statt zu zuckerhaltigen Getränken wie Softdrinks und puren Säften. Eine Scheibe Zitrone oder Gurke oder ein Zweig Minze verleihen Ihrem Wasser Geschmack.
- Naschen Sie lieber Obst statt Süßigkeiten, Kuchen und Co. Frisches Obst enthält zwar Fruchtzucker, dieser kann durch die enthaltenen Ballaststoffe jedoch nicht so schnell verwertet werden.
- Beim Backen können Sie oft ein Drittel der Zuckermenge ohne Geschmackseinbußen weglassen.
- Beachten Sie, dass auch deftige Speisen viel Zucker enthalten können.
- Reduzieren Sie Ihren Zuckerkonsum schrittweise. So gewöhnen Sie sich langsam an den weniger süßen Geschmack.
Sind Zuckeralternativen gesünder?
Als Alternative zum herkömmlichen Zucker sind einige natürliche Zuckerersatzstoffe sowie künstliche Süßstoffe auf dem Markt. Zu den natürlichen Zuckerersatzstoffen gehören zum Beispiel Birkenzucker (Xylit) und Erythrit. Bekannte künstliche Süßstoffe sind unter anderem Stevia, Cyclamat und Aspartam. Diese Stoffe sind kalorienärmer als Zucker oder sogar kalorienfrei, haben keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und die Entstehung von Karies.
Sie bringen jedoch andere gesundheitliche Risiken mit sich. Xylit und Erythrit können Blähungen und Durchfälle hervorrufen, Menschen mit Reizdarm reagieren besonders empfindlich.
Experten raten insbesondere von künstlichen Süßstoffen ab, weil bisher zu wenig erforscht ist, wie diese Süßstoffe im menschlichen Körper wirken und welche Folgen ein langfristiger Konsum haben kann.
Haushaltszucker wird häufig auch durch Agavendicksaft, Ahornsirup, Honig oder Apfelsüße ersetzt. Diese enthalten zwar mehr Mineralstoffe, werden im Körper aber genauso verwertet und in Fett umgewandelt wie herkömmlicher Zucker und sind dadurch nur geringfügig gesünder.
Vor diesem Hintergrund ist es ratsam, Zucker nicht zu ersetzen, sondern bewusst wenig zu konsumieren und auf wenig gesüßte Produkte zurückzugreifen.