Die Pumpe des Lebens
Das Herz ist ein faszinierendes Organ und ein wahrer Hochleistungsmotor, der gepflegt und im Auge behalten werden muss.
Unermüdlich pumpt das Herz Blut durch den Körper – und versorgt ihn mit dem darin enthaltenen Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen. Mit jedem Schlag erfüllt es eine Vielzahl von Aufgaben, die für unseren Körper lebenswichtig sind. Es ist extrem leistungsstark und hochkomplex. Ein guter Grund also, mit einem gesunden Lebensstil dafür zu sorgen, dass unser Herz nicht aus dem Takt gerät. Denn: Wegen häufiger Herz-Kreislauf-Erkrankungen belegt Deutschland laut einer Studie bei der durchschnittlichen Lebenserwartung nur einen hinteren Platz. Ein gesunder Lebensstil, präventive Maßnahmen, regelmäßige ärztliche Check-ups und eine frühzeitige Diagnose einer Herzerkrankung sind also das A und O.
Häufige Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Arterielle Hypertonie
Dauerhaft erhöhter Blutdruck – unter anderem durch ungesunde Lebensweise oder genetisch bedingt.
Atherosklerose
Fette und Cholesterin lagern sich in den Arterienwänden ab und behindern den Blutfluss. Herzrhythmusstörungen
Herzrhythmusstörungen
Das Herz schlägt zu schnell, zu langsam oder unregelmäßig.
Koronare Herzkrankheit
Sie entsteht durch Verengung oder Verschluss der Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit Sauerstoff versorgen.
Herzinfarkt
Hierbei blockiert ein Blutgerinnsel ein Herzkranzgefäß und ein Teil des Herzmuskels wird nicht mehr mit Blut versorgt.
Schlaganfall
Die Blutversorgung eines Teils des Gehirns wird unterbrochen, entweder durch ein Blutgerinnsel, das oft durch Herzrhythmusstörungen ausgelöst wird, oder eine geplatzte Blutgefäßwand.
Plötzlicher Herztod
Akuter und unerwarteter Ausfall der Herzfunktion. Um das Leben zu retten, muss sofort mit der Herzdruckmassage begonnen werden.
Pumpkraftwerk für unseren Körper
Die Hauptfunktion des Herzens besteht darin, das Blut mit rhythmischen Bewegungen – dem Herzschlag – durch unseren Kreislauf zu pumpen und somit den Körper mit Blut zu versorgen. Das Herz besteht aus zwei Hälften mit jeweils einem Vorhof, dem Atrium, und einer Herzkammer (Ventrikel), die durch die Herzscheidewand (Septum) voneinander getrennt sind. Die Vorhöfe nehmen das Blut auf, während die Ventrikel es kräftig ausstoßen.
Ein kontinuierlicher Kreislauf
Sauerstoffarmes Blut aus dem Körper fließt in den rechten Vorhof und gelangt dann in den dazugehörigen Ventrikel. Von dort wird es durch die Lungenarterie in die Lungenkapillaren gepumpt, wo es mit Sauerstoff angereichert wird und Kohlendioxid abgibt. Das sauerstoffreiche Blut kehrt über die Lungenvenen in den linken Vorhof zurück und wird schließlich in den linken Ventrikel gepumpt. Dieser ist der stärkste Teil des Herzmuskels und verantwortlich für den Hauptpumpvorgang. Er drückt das sauerstoffreiche Blut mit hoher Kraft in die Hauptschlagader, die Aorta. Von dort aus gelangt das Blut in kleinere Arterien (Kapillaren) und schließlich in die winzigen Blutgefäße, die in jedem Gewebe und Organ unseres Körpers verzweigt sind.
Wichtige Helfer: die Herzklappen
Damit das Blut auf seinem Weg durch das Herz in die richtige Richtung fließt, gibt es die Herzklappen, die wie ein Ventil funktionieren. Die Segelklappen trennen die Vorhöfe von den Herzkammern und die Taschenklappen sind an den Ausgängen des Herzens positioniert. Das Herz ist jedoch nicht nur ein Muskel, der Blut pumpt. Es hat auch ein ausgeklügeltes System, das den Herzrhythmus reguliert. Der Sinusknoten, auch bekannt als Haupttaktgeber für das Herz, gibt elektrische Impulse ab, die das Herz dazu anregen, sich regelmäßig und synchron zusammenzuziehen – im Ruhezustand normalerweise etwa 60- bis 80-mal pro Minute. Dieser Herzschlag pro Minute wird als Herzfrequenz bezeichnet.
1. Platz
Bluthochdruck ist die häufigste Herz- Kreislauf-Erkrankung und gleichzeitig der größte Risikofaktor für viele weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.
250 – 300
Gramm wiegt das Herz eines Erwachsenen und ist etwa faustgroß.
10.000
Liter Blut pumpt das Herz täglich mit mehr als 100.000 Schlägen durch unseren Körper.
20 – 30
Millionen in Deutschland lebende Menschen haben Bluthochdruck.
30
Prozent der von hohem Blutdruck Betroffenen in Deutschland wissen nichts von ihrer Erkrankung.
3 Fragen an Prof. Dr. Christian Veltmann
Warum leiden so viele Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen?
Entscheidend sind die Risikofaktoren, wie Bluthochdruck, erhöhtes Cholesterin, die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und der Nikotinkonsum, die in der Bevölkerung weit verbreitet sind. Diese können wir aktiv verändern. Daneben gibt es auch eine familiäre Veranlagung, sprich genetische Faktoren, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
Welche Tipps haben Sie, um gesund zu bleiben?
Vermeiden Sie Risikofaktoren und behandeln Sie sie frühzeitig. Bleiben Sie außerdem aktiv, ernähren Sie sich ausgewogen und schlafen Sie ausreichend. Digitale Hilfsmittel wie Smartwatches können uns dabei unterstützen und beispielsweise unsere Trainingsergebnisse dokumentieren oder auch unsere Herzfrequenz überwachen. Einen gründlichen ärztlichen Check-up können diese Hilfsmittel aber nicht ersetzen.
Was können wir tun, um im Notfall helfen zu können?
Überwinden Sie die Angst, eine Herzdruckmassage durchzuführen und auch einen automatischen Defibrillator einzusetzen. Erste-Hilfe-Kurse sollten wir häufiger nutzen, um die Hemmung zu verlieren. In der Schule sollten Kinder frühzeitig für die Ersthilfe sensibilisiert werden. Da lernt man auf jeden Fall etwas fürs Leben.
Immer einen Schritt voraus
Ernährung und Bewegung
Seinem Körper Gutes zu tun braucht Kontinuität und ein Bewusstsein für ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivitäten, Nichtrauchen und einen maßvollen Umgang mit alkoholischen Getränken. Gerade Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, fettarme Proteine und gesunde Fette tragen zur Senkung des Blutdrucks und des Cholesterinspiegels bei. Sind sie zu hoch, können Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Folge sein. Um die Durchblutung zu verbessern, sollte man das Herz regelmäßig durch Bewegung und Sport trainieren.
Krankmachender Termindruck
Heutzutage häufig unterschätzt: Stress als großer Risikofaktor. Um zu entspannen und den Blutdruck zu senken, helfen regelmäßige Atemübungen. Atmen Sie dabei bewusst in den Bauchraum – die Atmung wird vertieft und versorgt den Körper mit ausreichend Sauerstoff. Außer einem bewussten Lebensstil sind auch die regelmäßigen Check-ups beim Arzt oder der Ärztin enorm wichtig. Die vivida bkk übernimmt dafür ab dem 18. Lebensjahr bis zum Alter von 34 Jahren einmalig die Kosten und danach regelmäßig alle drei Jahre. Mehr Informationen unter: www.vividabkk.de/check-up
Tipps zur richtigen Blutdruck- und Pulsmessung sowie Broschüren zu Herzerkrankungen und zur gesunden Ernährung finden Sie im Downloadbereich unserer Online-Geschäftsstelle unter: meine.vividabkk.de
Wann sollte ich zum Arzt?
Die Symptome für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigen sich bei Frauen und Männern häufig unterschiedlich. Zudem war Geschlechtersensibilität in der Medizin bislang kaum ein Thema – und in der Vergangenheit wurde meist von den Männern ausgehend verallgemeinert. Das ändert sich gerade und zeigt: Während Männer bei Herzproblemen häufiger klassische Symptome wie Brustschmerzen oder Engegefühl in der Brust haben, können Frauen eher unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Übelkeit, Rückenschmerzen oder allgemeines Unwohlsein erleben. Dies kann dazu führen, dass bei Frauen Herzprobleme möglicherweise nicht rechtzeitig erkannt werden. Hören Sie deshalb gut auf Ihren Körper und gehen Sie rechtzeitig zu Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Herzdruckmassage rettet Leben
Das Herz bleibt stehen, der Kreislauf bricht völlig zusammen. Ersthelfende müssen sofort mit der Herzdruckmassage beginnen, um das Blut manuell ins Gehirn zu pumpen. Dabei zählt jede Minute. Die Herzstiftung rät Menschen, die sich keine Mund-zu-Mund- bzw. Mundzu- Nase-Beatmung zutrauen, diese wegzulassen. Wichtig ist die Herzdruckmassage. Durch Nase und Mund gelangt auch ohne Beatmung bei der Massage etwas Sauerstoff ins Blut.
1. Prüfen Sie, ob die Person bewusstlos ist, indem Sie sie ansprechen und leicht an der Schulter schütteln. Überprüfen Sie die Atmung.
3. Beginnen Sie sofort mit der Herzdruckmassage. Knien Sie neben der bewusstlosen Person, setzen Sie einen Handballen auf die Mitte des Brustkorbs und platzieren Sie Ihre zweite Hand darauf. Mit gestreckten Armen drücken Sie das Brustbein tief und schnell (100- bis 120-mal pro Minute. Das ist beispielsweise der Beat des Songs „Stayin’ alive“). Bei kleinen Kindern nicht zu stark drücken.
Bevor das Herz aus dem Takt gerät
Smartwatches können dabei unterstützen, das Bewusstsein für den eigenen Körper und die eigene Gesundheit in den Alltag zu integrieren. Sie zählen beispielsweise Schritte, erinnern daran, zwischendurch aufzustehen, und messen den Puls. Viele Smartwatches können Alarm schlagen, wenn es Anzeichen für Vorhofflimmern gibt – eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen. Aber: Sie ersetzen keine gründliche Untersuchung durch die Ärztin oder den Arzt. Je nach Modell unterscheidet sich auch die Qualität der Messergebnisse deutlich – nehmen Sie sich bei der Recherche Zeit und erwerben Sie ein Modell, das zu Ihren Bedürfnissen passt. Die vivida bkk bezuschusst in ihrem Bonusprogramm die Anschaffung digitaler Endgeräte mit Gesundheitsbezug, wie Fitnesstracker, Smartwatch oder Laptop. Mehr Informationen: www.vividabkk.de/bonus
Unsere Angebote für Sie
Vorbeugen ist besser als heilen
Viele Erkrankungen lassen sich vermeiden. Mit unseren vielseitigen Präventionsprogrammen können Sie beispielsweise mit Gesundheitskursen Ihrer Gesundheit etwas Gutes tun. Eine Übersicht über alle Angebote finden Sie unter: www.vividabkk.de/vorsorge
Zusammen an einem Strang
Menschen, die an chronischen Erkrankungen wie der Koronaren Herzkrankheit (KHK), Asthma bronchiale oder Diabetes mellitus leiden, unterstützen wir mit den sogenannten Disease-Management-Programmen (DMP). Das Ziel der Programme ist eine optimale Abstimmung aller an der Behandlung beteiligten Akteure. Mehr Infos unter www.vividabkk.de/dmp
Erste-Hilfe-Kurse – auch online
Um im Ernstfall schnell zu handeln, lohnt es sich, regelmäßig einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen. Das Deutsche Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariter-Bund, der Malteser Hilfsdienst und die Johanniter bieten solche Kurse an. Zusätzlich bieten wir Erste-Hilfe-Videokurse speziell für Kindernotfälle an. Lernen Sie die häufigsten Gefahren für Ihr Baby und Kind zu erkennen und die richtigen Gegenmaßnahmen einzuleiten. Die Videos stehen Ihnen nach der Aktivierung Ihres Accounts 24 Monate zur Verfügung. Melden Sie sich gleich an: www.vividabkk.de/erste-hilfe-kinder