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Prokrastination – oder die Kunst des Aufschiebens

Das Chaos im Keller zu beseitigen ist ungefähr so aufregend wie Hausarbeiten zu schreiben oder die Steuererklärung zu machen. So sehr wir uns es auch vornehmen, irgendetwas kommt immer dazwischen.

Ein zu Jahresbeginn weltweit oft geteilter Tweet lautet in etwa: „Mein Ziel für 2023 ist, die Ziele von 2022 zu erreichen, welche ich in 2021 hätte erfüllen sollen, weil ich es mir 2020 vorgenommen habe.“ Dass solche Beiträge auf Twitter so gut ankommen zeigt, dass Prokrastination kulturunabhängig ist, sich durch alle Schichten zieht und sowohl Männer als auch Frauen betrifft.

Das Wort kommt aus dem Lateinischen: „Procrastinare“ heißt zu Deutsch „vertagen“. Aufschieberei gedeiht besonders dort gut, wo Arbeitszeit frei eingeteilt werden kann, beispielsweise bei Studenten. Auch deshalb prägte der israelische Physiker und Theoretiker Eliyahu M. Goldratt für das Phänomen des Aufschiebe-Verhaltens den Begriff Studentensyndrom.

Mehrere Umfragen zeigen, dass zwischen 60 und 70 Prozent der Studenten ein Problem mit ihrer Motivation haben, Aufgaben zeitnah und ohne Druck zu erledigen. An manchen Universitäten wurden deshalb bereits Prokrastinations-Ambulanzen eingerichtet, bei denen Psychologen mit wichtigen Ratschlägen weiterhelfen. Vor allem Studenten der Geschichte und Philosophie sind gefährdet, zu prokrastinieren.

Studien wie die der Wilhelms-Universität Münster oder der DePaul-Universität Chicago zeigen, dass Prokrastinierer häufiger an Erkältungen, Grippe und Schlafstörungen leiden sowie öfters zur Flasche greifen.

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Rund 15 Prozent der Aufschieber sind sogenannte „Lifestyle-Aufschieber“. Sie lieben den Adrenalin-Kick, der beim Hinauszögern entsteht.

Menschen, die unter Prokrastination leiden, müssen die Hoffnung dennoch nicht aufgeben. Mit der nötigen Konzentration auf die richtigen Dinge lassen sich auch unliebsame Aufgaben im Handumdrehen erledigen. Tipps dazu finden Sie hier. Mit diesem Test der Universität Münster können Sie herausfinden, ob Sie zu den chronischen Aufschiebern gehören.

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