Schon seit einigen Jahren gibt es immer wieder Lieferengpässe für Medikamente, beispielsweise bei Fiebersäften für Kinder oder Antibiotika. Einer der Gründe dafür ist, dass weltweit nur noch wenige Unternehmen bestimmte Wirkstoffe herstellen – und das oft im Ausland. Fällt eine Produktionsanlage aus oder kann ein Unternehmen anderweitig nicht liefern, dann gefährdet das gegebenenfalls die Arzneimittelversorgung in Deutschland. „Viele fordern nun, die Produktion wieder nach Deutschland oder Europa zurückzuholen“, sagt Insa Heyde, Apothekerin im Team Versorgungsmanagement der vivida bkk. „Das ist jedoch oft kurzfristig nicht möglich. Zudem haben die Hersteller die Produktion meist aus wirtschaftlichen Gründen ins Ausland verlagert.“
Die gute Nachricht: Ist ein Medikament eines Herstellers nicht lieferbar, kann häufig ein wirkstoffgleiches Präparat eines anderen Herstellers genutzt werden – sofern das der behandelnde Arzt auf dem Rezept nicht ausschließt. Neue Vorgaben der Bundesregierung sollen es für Apotheken weiter vereinfachen und ihnen auch ermöglichen auf eine andere Darreichungsform wie Zäpfchen auszuweichen. Auch möchte die Regierung einem Arzneimittelmangel entgegenwirken, indem sie beispielsweise die Vorratshaltung für bestimmte Medikamente verbessert. Mit Augenmaß gilt das auch für jeden selbst: „Eine gut sortierte Hausapotheke ist gerade mit kleinen Kindern wichtig. Dazu gehören fiebersenkende Mittel wie Saft oder Zäpfchen“, betont Heyde: „Wer jedoch Arzneimittel hortet, verschärft einen Arzneimittelengpass weiter – etwas Ähnliches haben wir zu Beginn der Covid-19-Pandemie beim Klopapier gesehen.“
Übrigens: Ihren Medikationsplan können Sie auch in der vivida bkk-App hinterlegen. Mehr dazu hier.