Schalen von Obst und Gemüse landen meist im Müll. Schade drum, denn viele Schalen sind durchaus genießbar und geben einem Gericht erst den richtigen Biss. Das lästige Schälen spart man sich auch. Wir verraten Ihnen, welche Schalen Sie zukünftig getrost mitessen können.
Schon beim Alltagsobst scheiden sich die Geister: Äpfel kann man prima mit Schale essen, viele Menschen schälen sie aber trotzdem. Auch bei Möhren oder Salatgurken herrscht Uneinigkeit. Die einen schwören darauf, die Schale mitzuessen, die anderen halten das für völlig undenkbar.
Fest steht: Aus gesundheitlichen Gründen spricht erst einmal nichts dagegen, bei Äpfeln, Möhren oder Gurken die Schalen mitzuessen. Ganz im Gegenteil: Die meisten Nährstoffe liegen direkt unter der Schale. Wer geschältes Obst und Gemüse isst, verliert also viel Gutes, das in den Lebensmitteln steckt. Ein geschälter Apfel ist nur noch halb so gesund wie ein ungeschälter.
Viel Arbeit für den Magen
Allerdings sind Schalen zum Teil schwer verdaulich. Das bedeutet, dass viele Verdauungsenzyme notwendig sind, um eine Schale im Magen zu zerkleinern. Wer unter Verdauungsproblemen leidet, aber auf die Schale nicht verzichten möchte, sollte rohes und ungeschältes Obst und Gemüse möglichst nicht am Abend essen, sondern nur bis zum Mittag. Dann hat der Körper noch genug Zeit, die Rohkost vor dem Schlafen gehen zu verdauen.
Welche Schalen sind genießbar?
Abgesehen davon sind die Schalen den allermeisten Obst- und Gemüsesorten grundsätzlich nicht schädlich oder giftig. Es ist lediglich eine Frage der Gewohnheit, wie man eine Frucht verzehrt. In Neuseeland zum Beispiel ist es gang und gäbe Kiwis mit Schale zu essen, während wir in Deutschland üblicherweise das Fruchtfleisch herauslöffeln. Bananenschalen enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe, sie schmecken aber sehr bitter, weshalb sie eher links liegen gelassen werden. Tipp: Backen Sie eine Banane zehn Minuten im Ofen. Das macht die gesunde Schale weich und genießbar.
Zitrusfrüchte unbedingt gut waschen
Eine Ausnahme bilden Zitrusfrüchte. Bei
• Orangen,
• Zitronen,
• Limetten,
• Pampelmuse und
• Mandarinen
sollten die Schalen vor dem Verzehr sehr gut und möglichst heiß abgewaschen werden. Denn Schalen sind stark mit Pestiziden behandelt. Über die weißen Fäden in Mandarinen, Clementinen und Orangen müssen Sie sich übrigens nicht ärgern. Wissenschaftlich nennt man dieses weiße Material Mesokarp oder Albedo. Es ist nicht nur genießbar, sondern steckt voller Vitamin C und gesunder Flavonoide.
Bei manchen Gemüsesorten kommt es auch ein wenig auf die Zubereitung an: Kartoffeln, Pastinaken, Süßkartoffeln, Rote Beete oder Möhren schmecken je nach Rezept mit oder ohne Schale besser. Als Pfannengemüse oder Gemüsechips kann man bei allen dreien die Schale getrost mitessen. Selbst roh schmeckt die Schale von Frühkarotten sehr gut. Bei Lagerkarotten ist die Schale oft härter, dann kann man ruhig zum Sparschäler greifen.
Kann man Kürbisschalen mitessen?
Die Schale des Hokkaidokürbis ist gekocht oder gebacken richtig lecker. Roh würde man vermutlich weder die Schale noch das Fruchtfleisch weniger gerne verzehren. Bei anderen Kürbissorten ist die Schale grundsätzlich auch essbar, sie ist aber härter und wird selbst beim Kochen nicht so weich wie die des Hokkaido. Alleine deswegen greifen viele Kürbisfans gerne zum Hokkaido. Denn bei vielen Kürbissorten kann das Schälen ziemlich lästig sein.
In dieser Hinsicht hat auch der grüne Spargel einen großen Vorteil gegenüber dem weißen Bruder. Beim Obst und Gemüse die Schale mitzuessen ist also nicht nur gesünder, sondern auch entspannter.
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