Tattoos
Tattoos sind mehr als nur ein Trend – sie sind eine Form der Selbstexpression, die Geschichten erzählen und persönliche Bedeutungen tragen. Doch bevor man sich für ein Tattoo entscheidet, gibt es aus gesundheitlicher Sicht einige wichtige Aspekte zu beachten.
Hygiene und Sicherheit im Tattoo-Studio
Zunächst einmal sollte das Tattoo-Studio Ihrer Wahl strenge Hygiene- und Sicherheitsstandards einhalten. Achten Sie darauf, dass das Studio sauber ist und die Tätowiererinnen und Tätowierer sterile Einwegnadeln und frische Handschuhe verwenden. Das Stechen eines Tattoos ist ein invasiver Prozess, der das Risiko von Infektionen birgt. Bakterielle Infektionen wie Staphylokokken oder sogar schwerwiegendere Infektionen wie Hepatitis B und C können durch unsaubere Nadeln übertragen werden.
Fragen Sie nach Zertifikaten und Schulungen, um sicherzustellen, dass die Mitarbeitenden professionell ausgebildet sind. Ein sauberes Studio und erfahrenes Personal reduzieren das Infektionsrisiko erheblich.
Hautreizungen und allergische Reaktionen
Ein Tattoo bedeutet, dass fremde Substanzen in die Haut eingebracht werden. Dies kann bei manchen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen: Einige Tattoo-Farben enthalten allergieauslösende Substanzen wie Nickel oder problematische Azofarbstoffe. Besonders häufig wurden allergische Reaktionen auf rote Tätowierfarben beobachtet.
Rötungen, Juckreiz oder Schwellungen sind Anzeichen, dass etwas nicht stimmt. Lassen Sie sich im Tattoo-Studio zu möglichen allergischen Reaktionen auf die verwendeten Farben beraten. Ein Allergietest im Vorfeld kann hilfreich sein.
EU regelt Tattoo-Farben
Seit Januar 2022 müssen Tattoo-Farben in der gesamten EU strenge gesetzliche Anforderungen erfüllen. Substanzen, die als krebserregend oder erbgutschädigend gelten, dürfen nicht mehr enthalten sein. Mehr als 4.000 Chemikalien in Tattoo-Farben sind entweder verboten oder unterliegen strengen Grenzwerten. Ab Januar 2023 ist auch die Verwendung der Farbpigmente Blau 15:3 und Grün 7 in Tattoo-Farben und Permanent Make-up nicht mehr erlaubt.
Pflege nach dem Tätowieren
Das Tattoo-Studio sollten Sie nach dem Stechen des Tattoos ausführlich zur Pflege in den kommenden Tagen und Wochen beraten. Denn ein frisches Tattoo ist wie eine offene Wunde und bedarf entsprechender Maßnahmen, um gut zu heilen. Reinigen Sie das Tattoo regelmäßig mit einer milden Seife und tragen Sie eine spezielle Tattoopflegecreme auf. Halten Sie das Tattoo trocken und vermeiden Sie es, die Kruste abzupulen, um Narbenbildung zu vermeiden.
Darüber hinaus ist es wichtig, frische Tattoos vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. UV-Strahlen können die Farben verblassen lassen und die Haut zusätzlich reizen. Vermeiden Sie Schwimmen in Pools oder im Meer, da Chlor und Salzwasser die Heilung beeinträchtigen und das Infektionsrisiko erhöhen können. Nutzen Sie im Sommer einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor, wenn das Tattoo vollständig verheilt ist.
Wenn beim Tätowieren etwas schiefgeht
Grundsätzlich übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland die Kosten für die Behandlung gesundheitlicher Komplikationen, die durch das Tätowieren verursacht werden. Das bedeutet, dass medizinische Behandlungen, die aufgrund von Infektionen, allergischen Reaktionen oder anderen gesundheitlichen Problemen erforderlich sind, in der Regel von der Krankenkasse bezahlt werden. Hierbei handelt es sich um notwendige medizinische Maßnahmen, die unabhängig von der Ursache der Beschwerden von der Versicherung abgedeckt werden.
Kunst auf der Haut – die immer bleibt
Mit der Zeit verändert sich unsere Haut. Gewichtsschwankungen, Hautalterung und Sonnenexposition können das Aussehen eines Tattoos beeinflussen. Überlegen Sie sich die Platzierung Ihres Tattoos gut, insbesondere wenn es sich um größere Motive handelt, die an elastischen Hautpartien wie dem Bauch oder den Oberarmen angebracht werden sollen.
Obwohl Tattoos als dauerhaft gelten, kann sich der Wunsch nach Entfernung im Laufe der Zeit ändern. Die Entfernung von Tattoos ist teuer, schmerzhaft und kann Narben hinterlassen. Moderne Lasertechnologien können viele Tattoos effektiv entfernen, aber es kann mehrere Sitzungen und einen erheblichen finanziellen Aufwand erfordern.
Tschüss Tattoo – Entfernung ist aufwendig
Die Entfernung von Tattoos fällt nicht unter die regulären Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen, da sie in der Regel als ästhetische oder kosmetische Maßnahme betrachtet wird. Das bedeutet, dass die Kosten für eine Laserbehandlung oder andere Methoden der Tattooentfernung normalerweise vom Patienten selbst getragen werden müssen. Ausnahmen können bestehen, wenn medizinische Gründe vorliegen, etwa wenn ein Tattoo schwere allergische Reaktionen oder andere gesundheitliche Probleme verursacht, die eine Entfernung zwingend notwendig machen. In solchen Fällen kann eine individuelle Prüfung durch die Krankenkasse erfolgen, ob eine Kostenübernahme möglich ist.