Minimalisten leben mit möglichst wenig Ballast. Das ist für viele Menschen eine persönliche Entscheidung, oft aber auch ein Schritt hin zu einer nachhaltigen Lebensweise. Der gesunde Nebeneffekt: Minimalismus wirkt sich oft positiv auf die Psyche aus.
Es gibt da dieses Klischee: Der sauertöpfische Minimalist, der keinen Spaß hat und mit einer Tasse Tee zu Hause sitzt. Aber so muss ein minimalistischer Lebensstil längst nicht aussehen. Denn Minimalismus ist auch eine Frage der Definition. Im Kern geht es sich beim Minimalismus darum, Ballast im Leben zu erkennen und diesen so weit wie möglich zu entfernen.
Was ist Ballast?
Oft handelt es sich dabei um Konsumfragen: Brauch ich wirklich den zehnten Pullover oder reicht vielleicht auch das, was ich bereits habe? Ein minimalistischer Lebenswandel kann aber auch bedeuten, Aktivitäten herunterzuschrauben, Erwartungen an sich selbst oder die Anzahl an Menschen im eigenen Umfeld zu reduzieren. Denn das, was jemand für Ballast hält, ist sehr individuell. Minimalisten geht es nicht darum, keinerlei Besitz zu haben, sondern bewusst zu entscheiden, was sie haben und tun.
Vorteile eines minimalistischen Lebensstils
Minimalisten schätzen an ihrer Lebensweise, dass sie über mehr Freiheit verfügen. Denn sie erhalten mehr Platz und/oder Zeit. Ein Beispiel: Wer Ausgaben drastisch reduziert und dafür auf kleinem Raum lebt, muss weniger verdienen und hat so mehr Zeit für Familie, Freunde und Hobbies. Lebenszeit ist für viele Menschen ein rares Gut geworden, weil sie stark beruflich eingebunden sind. Ein minimalistischer Lebensstil kann in diesem Punkt enorme Erleichterung bringen.
Aber auch bei begrenztem Budget kann ein minimalistischer Lebensstil positive Veränderungen bewirken. Denn den wer weniger konsumiert, weniger für kostspielige Aktivitäten ausgibt, spart selbstverständlich Geld. Das bedeutet: weniger finanzielle Engpässe, mehr Möglichkeiten. Dies wiederum sorgt für emotionale Entlastung und reduziert Druck im Alltag.
Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg dieses Lebenskonzepts ist es jedoch, sich freiwillig und bewusst dafür zu entscheiden und den Minimalismus nicht als Einschränkung zu empfinden. Grundsätzlich sollte Minimalismus nie zu einem Mangel an Lebensmitteln oder physischer Sicherheit führen.
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Tipps für den Einstieg in ein minimalistisches Leben
Bei vielen Minimalisten fing es klein an: Die Küchenschränke aussortieren oder den Kleiderschrank, und plötzlich ist es da, das befreiende Gefühl, wenn man Überflüssiges los wird.
Aber auch der gegenteilige Effekt tritt ein: Bei den Dingen, für die man sich bewusst entscheidet, sie im Haus zu behalten, nimmt man den Wert stärker wahr. Das führt dazu, dass man objektiv betrachtet zwar weniger besitzt, gefühlt aber dennoch mehr hat – weil man überwiegend Wertvolles um sich hat.
Bewusster Genuss statt schnellem Konsum
Gleiches gilt bei Aktivitäten: Wer sich gezielt ab und zu etwa gönnt, nimmt diesen Genuss umso bewusster wahr. Auf soziale Kontakte lässt sich dies ebenso übertragen. Außerdem stellt sich bei vielen Menschen durch die äußere Ordnung automatisch eine innere Ruhe ein.
Ein bewusster Umgang mit Konsum – in verschiedenster Hinsicht – kann also durchaus positive Effekte auf die mentale Gesundheit haben. Meist bringt ein minimalistischer Lebensstil früher oder später zudem ganz automatisch eine gesündere Ernährung und mehr Bewegung mit sich. Über beides freut sich der Körper. Dass man dabei ganz nebenbei auch noch nachhaltiger lebt, ist ein höchst willkommener Effekt.
Haben wir Sie auf den Geschmack gebracht? Dann fangen Sie doch direkt mal auf Ihrem Handy an: Löschen Sie alle Apps, die Sie seltener als zweimal pro Monat nutzen. Sie werden sehen, wie befreiend sich diese kleine Maßnahme bereits anfühlt.