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Heißhunger

Wenn wir nicht genug kriegen können

Und plötzlich ist er da – der Heißhunger. Das unbändige Verlangen nach Schokolade, Chips oder anderen Leckereien. Doch was steckt eigentlich hinter dem Phänomen, und wie können wir ihm erfolgreich entgegenwirken?

Heißhunger ist ein plötzliches und unkontrollierbares Verlangen nach Essen, dem oft schwer zu widerstehen ist. Diese Lust auf Essen geht über normale Hungergefühle hinaus und kann von körperlichen Empfindungen wie Magenknurren begleitet werden. Eine Heißhungerattacke kann sich auf bestimmte Lebensmittel oder eine Art von Essen beziehen. Bricht der Heißhunger aus, essen wir mitunter große Mengen an ungesunden Lebensmitteln, obwohl wir nicht wirklich hungrig sind.

Frau starrt auf einen Teller mit süßen Leckereien

Unser Körper reagiert während einer Heißhungerattacke auf unterschiedliche Weise: Der Blutzuckerspiegel kann stark schwanken, was zu einem Gefühl von Unwohlsein führen kann. Gleichzeitig werden im Gehirn vermehrt Botenstoffe wie Dopamin ausgeschüttet, die für Glücksgefühle verantwortlich sind. Darum erscheint der Griff zu süßen oder fettigen Speisen in solchen Momenten besonders verlockend.

Heißhunger: Was steckt dahinter?

Auch wenn der Heißhunger für uns manchmal unerklärlich erscheint, so hat er doch körperliche Ursachen.

Wenn der Blutzuckerspiegel sinkt, signalisiert der Körper dem Gehirn, dass er Nahrung benötigt. Ein typischer Auslöser für Heißhunger. Das passiert beispielsweise nach dem Konsum von zuckerreichen Lebensmitteln oder stark verarbeiteten Kohlenhydraten.

Ghrelin ist ein Hormon, das den Appetit steigert. Es wird im Magen produziert und freigesetzt, wenn dieser leer ist. Bei Heißhunger ist der Ghrelinspiegel oft erhöht.

Leptin ist ein Hormon, das die Sättigung signalisiert. Es wird in den Fettzellen produziert. Bei Heißhunger ist der Leptinspiegel oft verringert.

Typische Ursachen für Heißhunger

Heißhunger kann jederzeit auftreten, entsteht bei Frauen aber häufiger als bei Männern. Er tritt oft in folgenden Situationen auf:

  • Zwischen den Mahlzeiten: Wenn der Abstand zwischen den Mahlzeiten zu groß ist, kann der Blutzuckerspiegel zu niedrig werden und Heißhunger verursachen.
  • Nach dem Sport: Nach körperlicher Anstrengung brauchen wir eine Energiezufuhr. Wenn diese nicht schnell genug bereitgestellt wird, kann Heißhunger auftreten.
  • Bei Stress: Stress kann den Körper in einen Alarmzustand versetzen, der zu einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen führt. Diese Hormone können Heißhunger auslösen.

Die Ursachen für Heißhunger sind allerdings vielfältig. Auch hormonelle Veränderungen, zum Beispiel während der Schwangerschaft, Stillzeit oder der Menopause können Heißhungerattacken auslösen. Psychischen Erkrankungen wie Depression oder Angststörung gehen zum Teil ebenfalls mit Heißhunger einher.

Ist Heißhunger gut oder schlecht?

Zunächst ist der Heißhunger lediglich ein natürlicher Mechanismus des Körpers, der auf verschiedene Bedürfnisse hinweisen kann. Es kann ein Zeichen dafür sein, dass der Körper Nährstoffe benötigt. In diesem Fall trägt Heißhunger dazu bei, dass wir uns ausreichend mit wichtigen Nährstoffen versorgen. Das ist hilfreich für unseren Körper.

Allerdings kann Heißhunger auch dazu führen, dass wir zu viel essen und an Gewicht zunehmen. Dies kann sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Wichtig ist daher ein bewusster Umgang mit Heißhunger.

Tipps gegen Heißhunger

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, Heißhunger zu vermeiden oder zu reduzieren. Dazu gehören regelmäßige Mahlzeiten, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Ballaststoffen hilft ebenfalls. Achten Sie außerdem auf genügend Schlaf. Denn auch Schlafmangel kann Heißhunger fördern.

Wenn Sie akut Heißhunger verspüren, versuchen Sie es mit folgenden SOS-Maßnahmen:

  • Trinken Sie ein Glas Wasser oder ungesüßten Tee. Oftmals wird Durst mit Hunger vertauscht.
  • Essen Sie ein Stück Obst oder Gemüse. Das sind gesunde Snacks, die den Blutzuckerspiegel stabil halten.
  • Zögern Sie es etwas heraus, etwas zu essen. Wenn Sie sich etwas Zeit lassen, bevor Sie dem Heißhunger nachgeben, können Sie Ihre tatsächlichen körperlichen Bedürfnisse besser einschätzen.
  • Wenn Sie trotz dieser Maßnahmen nicht widerstehen können, sollten Sie zu einem gesunden Lebensmittel greifen. Geben Sie lieber einer Banane oder einer Handvoll Nüsse den Vorzug als einer Tafel Schokolade.

Heißhunger kann sehr lästig sein. Haben Sie die Ursachen für Ihre Heißhungerattacken erst einmal erkannt und gehen bewusst damit um, lässt sich der Heißhunger meist ganz gut bewältigen.  

Wenn Heißhunger allerdings ein häufiges Problem für Sie ist, sollten Sie einen Arzt oder Ernährungsberater aufsuchen. Diese können Ihnen helfen, die Ursache für Ihren Heißhunger zu ermitteln und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Zum Thema Ernährungsumstellung können Sie hier mehr nachlesen.

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