Die Nase ist dicht, der Kopf schmerzt und das Fieber will einfach nicht sinken: ein klarer Fall für die Hausärztin oder den Hausarzt. Aber was, wenn die Beschwerden am Wochenende auftreten – und die Praxis geschlossen ist? Hilft dann nur noch der Gang in die Notaufnahme? Keinesfalls. Denn die Notaufnahme ist in der Regel für Patienten, die schwer oder sogar lebensbedrohlich erkrankt sind und unmittelbar Hilfe benötigen.
Für Krankheiten, die nicht lebensgefährlich sind, bei denen man aber nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten kann, gibt es in Deutschland den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Er ist unter der bundesweit einheitlichen Rufnummer 116 117 rund um die Uhr erreichbar.
Über die kostenfreie Hotline erreichen Anrufende eine regionale Leitstelle der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Das geschulte Personal nimmt Symptome auf und informiert über die nächstgelegene Bereitschaftspraxis. Bei Bedarf veranlassen die Mitarbeitenden auch einen Hausbesuch. „Wer unsicher ist, welches Vorgehen das beste ist, dem kann das ‚Patienten-Navi‘ helfen“, erklärt Dr. Tanja Katrin Hantke, Gesundheitsexpertin der vivida bkk. Das Online-Tool ist über die Startseite der 116 117-Webseite erreichbar, fragt die gesundheitlichen Beschwerden ab und empfiehlt eine passende Anlaufstelle.
Übrigens: Der ärztliche Bereitschaftsdienst kann auch Hausarzt- und Facharzttermine vermitteln. Für den zahnärztlichen Notdienst gibt es in jedem Bundesland andere Nummern. Mehr Infos dazu gibt es unter www.116117.de
Gut zu wissen: Die Notrufnummer 112 gilt europaweit und ist von jedem Festnetz- und Mobiltelefon kostenfrei erreichbar. Mit der Nummer gelangen Sie unmittelbar zu den Notdiensten Rettungsdienst und Feuerwehr. Bei Bedarf wird auch gleich die Polizei informiert.
Wann rufe ich die Notrufnummer 112?
Die Notrufnummer ist – wie der Name schon sagt – für Notfälle, die ein schnelles Handeln erfordern, weil sonst die Gesundheit der betroffenen Person gefährdet ist. Das ist beispielsweise der Fall bei:
- Bewusstseinsstörungen, Ohnmacht
- akuter Atemnot
- Krampfanfällen, allergischem Schock
- (schweren) Verbrennungen und Vergiftungen
- unkontrollierbaren Blutungen
- Seh- und Sprachstörungen, Kraftverlust, Lähmungen
- starken Brust-, Bauch- und/oder Rückenschmerzen
- offenen Knochenbrüchen und großen Wunden
Wann ist die 116 117 die richtige Anlaufstelle?
Der ärztliche Bereitschaftsdienst hilft außerhalb der Sprechstundenzeiten bei Erkrankungen, mit denen man sonst in eine Arztpraxis gehen würde – und deren Behandlung nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten kann. Das sind beispielsweise:
- anhaltender Brechdurchfall bei mangelnder Flüssigkeitsaufnahme
- starke Erkältung mit Fieber
- starke Hals- oder Ohrenschmerzen
- starke Kopfschmerzen bei Migräne
- akute Harnwegsinfekte
Rat rund um die Uhr
Die medizinische Beratungshotline MedHotline der vivida bkk ist für unsere Kundinnen und Kunden rund um die Uhr verfügbar. Medizinisches Fachpersonal, Ärztinnen und Ärzte beantworten Ihre Fragen zu Erkrankungen, Diagnosen, Symptomen und Behandlungsoptionen. Die Hotline ist kostenfrei erreichbar unter 0800 3755 3755 3. Mehr Informationen: www.vividabkk.de/medhotline