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Kleiner Pieks, große Wirkung

HPV Impfung

Ausgabe 03/25

Fast jeder infiziert sich im Laufe seines Lebens mit HPV. Was dahintersteckt und wie man sich dagegen schützt.

Humane Papillom-Viren (HPV) sind sexuell übertragbare Viren, die menschliche Zellen zur Vermehrung benötigen. Durch kleinste Verletzungen in der Haut oder über die Schleimhäute können die Viren in den Körper gelangen, in seltenen Fällen auch durch eine Schmierinfektion über Gegenstände, beispielsweise bei der gemeinsamen Nutzung von Trinkgläsern. Die Viren bringen ihr Erbgut in die Haut- oder Schleimhautzellen ein und verändern sie so, dass die Zellen neue Viren produzieren, die wiederum andere Zellen befallen.

Aktuell sind mehr als 200 HPV-Typen bekannt, die in Niedrig- und Hochrisiko-Typen unterteilt werden. Niedrigrisiko-Typen führen häufig zu gutartigen Feigwarzen, die im Genital- oder Analbereich auftauchen. Bei den Hochrisiko-Typen nisten sich die Viren in die Zellen ein und können dann langfristige Zellveränderungen auslösen, die in seltenen Fällen zu Krebs führen können. Die Hochrisiko-Typen 16 und 18 sind beispielsweise für 70 Prozent der Gebärmutterhalskrebserkrankungen verantwortlich.

HPV-Impfung – keine „Mädchensache“

Eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) gegen HPV gibt es seit 2007. Zuerst für Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren, sieben Jahre später wurde sie erweitert auf Mädchen im Alter ab 9 Jahren. Für Jungen gibt es diese Impfempfehlung erst seit 2018 – und sie ist bis heute noch recht unbekannt. Nur ungefähr 34 Prozent der 15-jährigen Jungen sind vollständig gegen HPV geimpft.

„HPV wird häufig noch als Mädchen- bzw. Frauenthema angesehen, doch mittlerweile hat die Forschung erkannt, dass das so nicht stimmt. HPV kann bei Männern und Frauen Krebs verursachen“, betont Insa Heyde, Apothekerin im Team Versorgungsmanagement der vivida bkk. Am häufigsten tritt bei Männern Mund-Rachen-Krebs sowie Analkrebs als Folge einer HPV-Infektion auf. „Für Männer ist die HPV-Impfung sehr wichtig, denn es gibt keine allgemein empfohlenen Tests wie bei Frauen, um eine Infektion festzustellen“, sagt Heyde.

Eine HPV-Infektion bei Frauen lässt sich mittels Abstrich vom Muttermund und der Öffnung des Gebärmutterhalses feststellen. Der Test zeigt jedoch nur an, ob aktuell eine HPV-Infektion besteht. Ab dem 30. Lebensjahr wird diese Untersuchung als Teil der Krebsvorsorge empfohlen.

Vorsorge beginnt schon im jungen Alter. HPV kann jeden treffen – egal ob Mädchen oder Jungen.

Welche Krebsarten kann HPV hervorrufen?

Unbemerkter Begleiter

Jährlich erkranken ungefähr 7.000 Frauen und 3.000 Männer in Deutschland an HPV-bedingtem Krebs. Unterschiedliche Faktoren können in Verbindung mit einer bestehenden HPV-Infektion die Krebsentstehung begünstigen. Dazu gehört Rauchen, eine langjährige Einnahme der Pille sowie ein geschwächtes Immunsystem.

Jede Infektion kann anders verlaufen, in den meisten Fällen bleibt sie unbemerkt, heilt von selbst ab und erhöht dann auch nicht das Krebsrisiko. „Gefährlich sind die unbemerkten Infektionen mit den Hochrisiko-Typen, die das Immunsystem nicht allein in den Griff bekommt. Diese Infektionen können aber Monate oder Jahre vorliegen, ohne dass sich Symptome zeigen“, erklärt Heyde. „Regelmäßig zu Krebsvorsorgeuntersuchungen zu gehen ist entscheidend, um eine Krebserkrankung früh zu erkennen und dann auch behandeln zu können.“

Impfen schützt

Für die Infektion selbst gibt es keine Behandlung. „Das Problem ist, dass sich nur in wenigen Fällen nach einer Infektion Antikörper bilden. Das heißt, eine erneute Infektion ist möglich“, erklärt Heyde. Eine Impfung schützt davor, allerdings ist dieser Schutz nur bei HPV-Typen effektiv, mit denen noch keine Infizierung stattgefunden hat. „Daher sollte die Impfung frühzeitig erfolgen, am besten vor dem ersten sexuellen Kontakt“, erklärt Heyde.

Empfohlen wird, die Impfung bei Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren durchzuführen. Bis zum 18. Geburtstag können die HPV-mpfungen kostenfrei nachgeholt werden. Wie viele Impfungen erfolgen müssen, hängt vom jeweiligen Impfstoff und dem Alter der Jungen und Mädchen ab. Die Haus- und Kinderärztinnen und -ärzte beraten dazu.

Service

Wir informieren Sie

Die Menschen besser und gezielter informieren: Das ist das Ziel des § 25b im SGB V. Daher haben wir im Juli 2025 ausgewertet, welche familienversicherten Kinder und Jugendliche eine Erstimpfung gegen HPV, nicht aber die notwendige(n) Folgeimpfung(en) erhalten haben. Die hauptversicherten Eltern haben wir schriftlich informiert und die ärztliche Abklärung des Impfschutzes empfohlen. Wenn Sie möchten, dass Ihre Daten – oder die Ihrer minderjährigen Kinder – bei künftigen Auswertungen nicht berücksichtigt werden, können Sie der Verarbeitung jederzeit für die Zukunft widersprechen. Informationen dazu finden Sie unter: www.vividabkk.de/leistungen-datenschutz

Weitere Informationen finden Sie in diesem Artikel.

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