Geht runter wie Öl
Fett macht fett? „Das stimmt so nicht“, sagt Dr. Anne Fleck, „Die mediterrane Küche ist beispielsweise sehr gesund und ausgewogen – unter anderem weil Südländer beim Kochen auf die Wunderzutat schlechthin schwören: Olivenöl.“ Davon reichlich und ‚extra vergine‘, versteht sich.
Übersetzt bedeutet das „extra jungfräulich“ und bezeichnet Olivenöl, das kaltgepresst wird und deshalb besonders naturbelassen ist. „In Olivenöl steckt besonders viel Omega-3-Fettsäure sowie Ölsäure – als Alternativen bieten sich auch Raps- oder Walnussöl an.
„Alle pflanzlichen Öle liefern ungesättigte Fettsäuren, die gut für die Blutfettwerte, Zellen und die allgemeine Körperfunktion sind“, erklärt die Präventions- und Ernährungsmedizinerin und fügt hinzu: „Je hochwertiger das Öl, desto höher der Anteil an ungesättigten Fetten.“ Die Öle sollten unter Ausschluss von Licht, Hitze und Sauerstoff gepresst sein. Denn: Omega-3-Fettsäuren oxidieren sehr schnell, sie reagieren also mit Sauerstoff. Die so entstehenden Stoffe begünstigen schleichende Entzündungsprozesse im Körper und fördern chronische Krankheiten.
Außer dem guten Geschmack bringt Olivenöl auch noch einen weiteren Vorteil mit sich: Es enthält viel Vitamin E und Antioxidantien, die zusammen mit den ungesättigten Fettsäuren den Alterungsprozess der Hautzellen verlangsamen.
Nur manche mögens auch heiß
Nicht alle Öle eignen sich zum Braten. Kürbiskern-, Lein- und Walnussöl mögen gar keine Hitze und eignen sich daher beispielsweise für Salate und kalte Gerichte. Natives Olivenöl kann bei mittleren Temperaturen zwischen 160 und 180 Grad Celsius verwendet werden. Zum Frittieren oder scharf anbraten nimmt man am besten Avocado- oder Rapsöl.
Heilende Wirkung
Auch wenn beim Stichwort Fett instinktiv die Alarmglocken läuten, ist es für eine ausgewogene Ernährung essenziell. „Fett grundsätzlich zu verteufeln, ist der falsche Ansatz. Ungesättigte Fettsäuren haben sogar eine heilende Wirkung, weil sie entzündungshemmend wirken“, betont Fleck.
„So lassen sich Krankheiten des Herzkreislaufsystems, Herzinfarkt, Schlaganfall, Insulinresistenz, Diabetes Typ 2, Demenz und Krebs vorbeugen und lindern – manche sogar heilen.“ Omega-6-Fettsäuren, die beispielsweise in Distel- oder Sonnenblumenöl enthalten sind, fördern zudem die Wundheilung. Fett macht also nicht fett: Gesundes Fett kann als clever eingesetzter Makronährstoff die Gesundheit fördern.
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Für jeden Menschen die bestmögliche Gesundheit erreichen, mit Wertschätzung und Respekt für den Einzelnen – das ist das Ziel von Dr. Anne Fleck, kurz „Doc Fleck“. Im NDR-Fernsehen und ihren Bestsellern gibt sie Tipps zu gesunder Ernährung und wie sich auch schwere Krankheiten durch moderne Medizinkonzepte lindern lassen.
Die begeisterte Hobbyseglerin liebt die Natur, kocht leidenschaftlich gern, malt und zeichnet. Sie unterstützt außerdem die Arbeit der Stiftung „Die Gesundarbeiter“ der vivida bkk.