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Wohnraumfarben und ihre Wirkungen

So beeinflusst die Farbwahl Ihrer Wände Ihr Wohlbefinden

10/2025

Farben verleihen unserem Zuhause Persönlichkeit und einen ganz eigenen Charakter. Doch sie sind viel mehr als einfach nur schön anzuschauen: Farben beeinflussen das Wohlbefinden stärker, als vielen bewusst ist.

Die menschliche Wahrnehmung reagiert instinktiv auf Farbtöne. Viele dieser Reaktionen haben sich laut Wissenschaftlern über Jahrtausende etabliert und bis heute Bestand. Die Farben, die unsere Räume zieren, beeinflussen nachweislich den Gemütszustand und können damit auch gezielt für gewünschte Wirkungen eingesetzt werden.

So beeinflussen Farben die Stimmung

Die Wirkung von Farben auf den Gemütszustand hat wahrscheinlich jeder selbst schon an sich beobachten können: Farbtöne wie Grün oder Blau haben einen eher beruhigenden Einfluss, währen Rot oder Orange uns aktivieren und Energie freisetzen. Das Gehirn verarbeitet Farben unterbewusst, noch bevor wir überhaupt darüber nachdenken. Visuelle Reize wie Farben lösen instinktive Reaktionen aus, indem Hormone freigesetzt werden. Je nach Farbe können das zum Beispiel Adrenalin, Cortisol, Serotonin oder Oxytocin sein. Kein Wunder also, dass Farben sich auf den Puls, die Atmung oder den Blutdruck auswirken können. Eine gezielte Farbauswahl im eigenen Zuhause kann damit einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden, die Konzentrationsfähigkeit und die Erholung haben.

Ist die Wirkung von Farben auf Körper und Geist bewiesen?

Eine der eindrucksvollsten Studien, wie sich Farben auf den Menschen und seinen Gesundheitszustand auswirken können, fand 2017 und 2018 auf einer Intensivstation statt. Im HELIOS Universitätsklinikum Wuppertal wurde über 24 Monate der Einfluss von Farben auf Patienten erforscht. Und das mit einem beeindruckenden Ergebnis: So verbesserte sich nach einer farblichen Neugestaltung der Station die Bewertung der Pflegequalität um circa ein Drittel und der Medikamentenverbrauch sank ebenfalls um ein Drittel. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter konnte um zwölf Prozent gesteigert werden.

Während der Studie wurden die Böden der Patientenzimmer in ein warmes Braun geändert, um Sicherheit zu vermitteln. Die Betten wurden so gestellt, dass der Himmel im Sichtfeld der Patienten lag. Auch ein sanftes Gelb und kräftiges Orange kamen zum Einsatz.

Wie wirkt welche Farbe auf uns?

  • Beruhigende Farben für das Schlafzimmer
    Wer nach einem langen Tag nach Ruhe und Stressabbau sucht, greift am besten zu kühlen, natürlichen Farbtönen wie Blau und Grün. Blau kann den Puls senken, ein dunkles Waldgrün strahlt Ruhe aus. Grau kann sich ebenfalls harmonisierend auswirken, um innere Ruhe zu finden. Pastelltöne besänftigen und sensibilisieren. So kommt ein zartes Rosa in der farbenpsychologischen Gestaltung von Räumen oft dann zum Einsatz, wenn das Aggressionspotenzial gesenkt werden soll.
  • Anregende und aufheiternde Farben für das Wohnzimmer
    Orange hat eine sehr kraftvolle, lebendige Ausstrahlung und wirkt sich belebend auf den Gemütszustand aus. Die Farbe eignet sich sehr gut, um Räume energetischer zu gestalten oder Geselligkeit zu fördern. Orange sorgt außerdem für die Ausschüttung von Dopamin, was sowohl die Motivation als auch die Lebensfreude steigern kann. Rot wirkt ebenfalls anregend auf Körper und Geist – zum Beispiel mit einem gezielten roten Blickfang im Raum. Violett vereint warme und kalte Untertöne und kann die Atmosphäre eines Raumes beleben. Violett wird auch oft als Farbe der Sinnlichkeit und des Geheimnisvollen bezeichnet.
  • Farben für sichere Rückzugsorte
    Für Menschen mit einem hohen Bedürfnis nach Sicherheit und Stabilität sind Erdtöne besonders zu empfehlen. Braun wird als Farbe der Erde und Natur mit Sicherheit, Stabilität und Behaglichkeit in Verbindung gebracht. Wenn der Fußboden in einem warmen Braunton gewählt wird, vermittelt das für das Unterbewusstsein ein Urvertrauen und dass man „stabilen Boden“ unter den Füßen hat.
  • Konzentrationsfördernde Farben für das Arbeitszimmer
    Gelb ist nicht nur eine „fröhliche“ Farbe, sondern hat auch einen stimulierenden Effekt auf das Gemüt. Gelb im Arbeitszimmer kann zuversichtlicher für neue Aufgaben machen und wirkt sich insgesamt belebend auf die Psyche aus. Kombiniert mit Grün, zum Beispiel durch Zimmerpflanzen, kann diese Wirkung noch verstärkt werden. Grün steht in der Natur für Wachstum und steigert durch Glückshormone das Durchhaltevermögen.
  • Neutrale Töne für das „Weniger ist mehr“-Feeling 
    Wer sich in einer farbigen Umgebung schnell überstimuliert fühlt, muss natürlich nicht zu bunten Wohnraumfarben greifen. Weiß, Grau und Beige sorgen für eine ruhige Basis und Helligkeit sowie Weite. Auf diese Basis kann dann mit gezielten farbigen Akzenten aufgebaut werden.

Tipps für das richtige Raumklima: Auf „gesunde“ Farben achten

Neben dem Farbton wirken sich auch die Inhaltsstoffe und die Qualität der Farben auf das Raumklima aus. Beim Kauf von Wandfarben sollte besonders darauf geachtet werden, lösungsmittelarme und schadstofffreie Farben zu wählen. Eine gute Hilfe ist dabei die Kennzeichnung „Blauer Engel“. Farben mit dem „Blauen Engel“ sind emissionsarm, enthalten keine Biozide und keine bleihaltigen Pigmente oder schädliche Chemikalien. Sie sind außerdem frei von gesundheitsgefährdenden Weichmachern und krebserzeugenden oder erbgutverändernden Stoffen.
Nach dem Streichen heißt es aber auch bei qualitativ hochwertigen und schadstofffreien Farben: gut lüften, damit Restemissionen abziehen, Feuchtigkeit kontrolliert wird und potenzielle Schadstoffe aus früheren Anstrichen entweichen können.

Fazit: Mehr Wohlbefinden mit den richtigen Wohnraumfarben

Die Auswirkungen von Farben auf Körper und Geist sind wissenschaftlich bestätigt. Mit der richtigen Farbpsychologie kann sogar Geselligkeit gefördert werden und auch das soziale Umfeld positiv beeinflusst werden. Farben sind damit tolle Helfer, um ein körperliches, mentales und soziales Gleichgewicht innerhalb der eigenen vier Wände herzustellen.
Bewusst eingesetzt können Farben das Zuhause ganz auf die persönlichen Bedürfnisse ausgerichtet verschönern. Schon kleine Veränderungen im Schlaf- oder Wohnzimmer können viel bewirken und für noch mehr Entspannung und Erholung daheim sorgen.

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