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Mit uns können Sie rechnen

Finanzen und Controlling bei der vivida bkk

Das Unvorhersehbare planen: Das ist Rainer Büches Aufgabe. Der Leiter Finanzen und Controlling bei der vivida bkk sorgt mit seinem Team dafür, dass die Leistungen für die Kundinnen und Kunden auch bezahlt werden.

Übrigens: Unser Zusatzbeitrag liegt unter dem Durchschnitt der Gesetzlichen Krankenkassen. Dieser liegt in 2023 bei 1,6 Prozent.

 © Sabina Paries
Herr Büche, wie sieht ein typischer Tag bei Ihnen aus?

Mein Tag ist eine Mischung aus Routine und neuen Herausforderungen. Controlling kann man auch mit Steuerung übersetzen, was besser passt als Kontrollieren. Mein Team und ich haben die Finanzen der vivida bkk im Blick. Pro Tag gibt es rund 52.000 – meist automatische – Buchungen in unserem System und wir geben etwa 3,5 Millionen Euro für Leistungen unserer Kundinnen und Kunden aus.

Gleichzeitig behalten wir auch das „große Ganze“ im Blick. Unsere Ausgaben unterliegen Schwankungen, beispielsweise durch saisonale Faktoren wie eine Grippewelle. Es gibt aber auch unvorhergesehene Ereignisse, wie den Beginn der Covid-19-Pandemie, als für eine längere Zeit auf einmal viele Vorsorgeuntersuchungen nicht stattfanden und dafür die ärztlichen Behandlungskosten und die damit verbundenen Arzneimittelverordnungen stark gestiegen sind.

Wie jedes Unternehmen müssen wir also immer im Blick haben, dass Ausgaben und Einnahmen sich die Waage halten. Dabei haben wir eine große Verantwortung. Denn wir verwalten die Beiträge unserer Kundinnen und Kunden.

Wie plant man die Finanzen einer Krankenkasse?

So wie das Leben sind auch unsere Finanzen nur bis zu einem bestimmten Grad planbar. Uns hilft unsere langjährige Erfahrung, bestimmte Entwicklungen einzuschätzen. Drei Grundsätze bestimmen unser Handeln: Weitsicht, Stabilität und Zuverlässigkeit. Damit ist es uns gelungen, dass wir unseren Zusatzbeitrag das letzte Mal 2017 anpassen mussten – und trotzdem Leistungen anbieten können, die über den gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen hinausgehen, beispielsweise unser Zuschuss zur Professionellen Zahnreinigung. Weitsicht vermisse ich aber bei den aktuellen politischen Beschlüssen.

Rainer Büche hat die Finanzen der vivida bkk stets im Blick.  © Sabina Paries

Unsere Angebote für Sie

Neue medizinische Entwicklungen, neue digitale Werkzeuge: Die Möglichkeiten im Gesundheitswesen ändern sich ständig. Wir beobachten das genau, um unsere Leistungen und unseren Service immer an Ihre Bedürfnisse anzupassen. Uns als vivida bkk liegt Ihre Gesundheit am Herzen. Wir möchten, dass Sie sich wohlfühlen. Was wir dafür tun und welche attraktiven Zusatzleistungen wir Ihnen bieten, erfahren Sie hier: darum.vividabkk.de

Was genau hat die Politik beschlossen?

Es geht um das sogenannte GKV-Finanzstabilisierungsgesetz. Ich versuche, es auf die wesentlichen Punkte herunterzubrechen: Wir gehen davon aus, dass den Gesetzlichen Krankenkassen dieses Jahr rund 17 Milliarden Euro fehlen, um die entstehenden Kosten zu decken. Statt grundlegender Reformen, die die Finanzierung nachhaltig wieder ins Gleichgewicht bringen, werden mit diesem Gesetz nun Löcher gestopft.

Rund zwei Drittel der Finanzierungslücke – zwölf Milliarden Euro – sollen die Krankenkassen und damit die Versicherten beitragen. Um Schwankungen abzufangen und Handlungsspielraum zu haben, legen wir Rücklagen an – ähnlich wie viele im Privaten auch etwas Geld zur Seite legen für beispielsweise unvorhergesehene Reparaturen. Von diesen Rücklagen mussten wir bereits 2021 einen Teil abgeben, um die Kosten der Covid-19-Pandemie zu decken. Nun greift der Staat erneut einen Teil der Rücklagen ab.

Wenn ich weniger Sicherheiten habe, dann brauche ich höhere Einnahmen, um Schwankungen abzufangen. Und das kann höhere Beiträge bedeuten.

Welche Auswirkungen hat das für die vivida bkk?

Wir konnten unseren Spielraum in den vergangenen Jahren immer zum Wohl unserer Kundinnen und Kunden nutzen und ein „Beitrags-Jo-Jo“ vermeiden. Nun wird unser Spielraum vom Gesetzgeber stark eingeschränkt, und wir müssen mit „spitzer Feder“ rechnen. Das betrifft alle Gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Im kommenden Jahr werden wir alle vor denselben Herausforderungen stehen, weil mit den aktuellen Beschlüssen nur die Symptome gemildert, aber nicht die Ursachen bekämpft werden.

Wenn Sie Gesundheitsminister wären, was würden Sie ändern?

Das kurzfristige Löcherstopfen würde ich beenden und den Krankenkassen wieder mehr Entscheidungsspielraum geben. Es ist ein bekannter und bewährter Grundsatz, dass Wettbewerb den Markt belebt. Zudem verfügen wir über jahrzehntelange Erfahrung und kennen unsere Versicherten. In der Vergangenheit wurden uns die Zügel immer enger angelegt. Und ich würde mit Nachdruck daran arbeiten, die Bürokratie zu reduzieren.

Wie bewerten Sie die Situation für die kommenden Monate und Jahre?

Es bleibt angespannt. Die jetzigen Maßnahmen der Regierung behandeln nur kurzfristig die Symptome. Bereits unter Gesundheitsminister Jens Spahn wurden einige Gesetze verabschiedet, die zu höheren Kosten führten.

Durch die Covid-19-Pandemie hat sich das bisher noch nicht in vollem Umfang ausgewirkt, aber das kommt jetzt langsam dazu. Wir müssten allerdings dringend an die Ursachen ran. Weil diese Entwicklung alle Krankenkassen betrifft, setzen wir uns auch gemeinsam mit unseren Krankenkassenverbänden im Sinne unserer Kundinnen und Kunden für Reformen ein. Beispielsweise fordern wir schon seit vergangenem Jahr, die Mehrwertsteuer auf Arzneimittel zu senken. Das würde für eine große Entlastung für uns alle sorgen.

Für uns als vivida bkk gilt: Wir planen weiter mit Weitsicht für Stabilität und Zuverlässigkeit. Unsere Kundinnen und Kunden können sich auf uns verlassen.

Wert der Gesundheit

Gesundheit ist das Wertvollste im Leben – und doch muss jeder neben einer gesunden Lebensweise und Prävention auch Geld in die eigene Gesundheit investieren. Die Basis unseres Gesundheitswesens ist das Solidaritätsprinzip. Das heißt, alle zahlen einen Beitrag ein, und alle bekommen Hilfe, wenn sie sie benötigen. Der monatliche Beitrag ist gesetzlich auf 14,6 Prozent des Einkommens festgelegt. Zusätzlich können Krankenkassen einen Zusatzbeitrag erheben, um die Kosten zu decken.

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) gibt dabei jährlich den durchschnittlich berechneten Zusatzbeitragssatz der Gesetzlichen Krankenversicherung bekannt. Für dieses Jahr liegt er bei 1,6 Prozent. Bei Arbeitnehmern wird beispielsweise der Beitrag zur Hälfte vom Arbeitgeber übernommen. Alle Beiträge gehen – zusammen mit dem Steuerzuschuss des Bundes – zunächst in den Gesundheitsfonds. Aus diesem erhalten die Gesetzlichen Krankenkassen dann Zuweisungen, deren Höhe anhand des Alters, Geschlechts, Wohnorts und der Krankheiten ihrer Versicherten berechnet werden. Das soll sicherstellen, dass das Geld fair verteilt wird.

Mehr Informationen zum aktuellen Beitragssatz der vivida bkk finden Sie hier.

 © Sabina Paries

Rainer Büche ist seit 2011 Bereichsleiter Finanzen und Controlling, zunächst bei der Schwenninger Krankenkasse, nach der Fusion bei der vivida bkk. Der gelernte Sozialversicherungsfachangestellte und Krankenkassenbetriebswirt arbeitet seit 1975 im System der Gesetzlichen Krankenkassen. Privat ist er verheiratet, Vater von zwei Kindern und ist gern mit dem Rennrad oder beim Wandern unterwegs.

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